Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Im Rahmen des DANCE Festivals ist Gisèle Vienne mit Ihrem Stück Crowd in München zu Gast.
Der Beat pulst. Die Nacht ist lang. Eine Person im Hoody kreuzt die Fläche. Leere Chipstüten und Bierflaschen liegen im erdigen Dreck. Eine Brache, wie sie eine jener leeren Hallen im Berlin der frühen 1990er Jahre umgab, als die Choreografin selbst in der Hauptstadt lebte und Teil der Raver-Szene war. Crowd (»Menge«) ist eine Hommage an Jugend, Ekstase und Tanzrausch der Techno-Kultur. Gisèle Vienne inszeniert fünfzehn junge Leute auf berückend abgründige Weise zu Musik von Underground Resistance, Jeff Mills oder KTL. Nähe, Sex, Zurückweisung, Aggressivität, Einsamkeit, Sehnsucht, Ernüchterung. Fünfzehn Geschichten ohne Worte entspinnen sich, brechen wieder ab, fangen neu an. Von der französisch-österreichischen Künstlerin bildgewaltig erzählt in zeitlupenhafter, hochverdichteter Bewegung.
Wie frühere Stücke verfügt auch Crowd über eine mythische Dimension und ritualhafte Züge. Nicht umsonst ist der Boden erdbedeckt, ähnlich wie in Pina Bauschs Le sacre du printemps. Der Rave als Ritual, die Clubnacht als mythisches Ereignis. Die stundenlange Tanzekstase als transgressives Geschehen. Die spezifische Energie solcher Events wurde gerade in der Choreografie vielfach beschworen. Die 1976 geborene Künstlerin setzt extreme Verlangsamung, Freeze-Positionen, Zeitlupe gegen den pulstreibenden Rhythmus. Fast fotografisch oder filmisch zoomt sie auf einzelne Gestalten, hebt sie aus der »Menge«, in der sie dann wieder verschwinden.
Zwei Aufführungen am 23.05. und am 24.05.2019, um 21.00 Uhr.
Informationen und Reservationen unter: www.dance-muenchen.de
23. Mai 2019 - 24. Mai 2019
