Bild: Mathieu Cesar

Nicolas Godin (AIR) live in Berlin

09. November 2015
20:00

Veranstaltungs-Infos

Nicolas Godin, besser bekannt als Mitglied des französischen Duos AIR, hat sich im Geiste mit Bach zusammengesetzt, um dem Publikum eine experimentelle Reise über allen Genre-Grenzen hinweg zu schenken. Anlässlich der Veröffentlichung seines ersten Solo-Albums "Contrepoint",in KW 2015/38 bei Because Music / Warner erschienen, wird der Musiker am 9. November im Gretchen auftreten. 

Auf chic-schnack.org spielen und mit etwas Glück das Album "Contrepoint" oder Freikarten für das Konzert im Gretchen gewinnen!

Solo-Album"Contrepoint": eine musikalische Reise zu Bach

Inspiration kann unterschiedlichste Quellen haben. Als der französische Architekturstudent und Amateurmusiker Nicolas Godin Mitte der 90er-Jahre erstmals den Auftrag erhielt, einen Song aufzunehmen, kam ihm der Pionier der modernistischen Architektur in den Sinn, Le Corbusier. Die Band, die er mit seinem Kommilitonen Jean-Benoît Dunckel gründete, wurde benannt nach dem Akronym für “Amour, Imagination, Rêve” (“Liebe, Vorstellungskraft, Traum”) – und AIR setzten an, eine wundersame Welt zu erdenken, die eine einzigartige Fusion aus Einflüssen wie modernem Pop, Film Soundtracks und retrospektiveren Pop-Spielarten (Pop Soft Rock, Exotica, 80er-Eurodance, Yéyé) war. 

Für sein erstes Solo-Album ist Godin nun noch weiter zurückgereist, um sich vorwärts zu bewegen. Auf der letzten Tour von AIR, 2010 mit dem Album Love 2 (2009), realisierte Godin, dass er in eine Sackgasse geraten war.

"Ich beobachtete, dass Musik nur einen kleinen Teil meines täglichen Lebens einnahm, erinnert er sich. Und jeder Tag auf der Tour war gleich. Ich war, wie Glenn Gould es einst nannte, ein ‘reisender Affe im Konzertzirkus’ geworden."

Überhaupt: Glenn Gould. “Ein legendärer Name”, wie Godin schwärmt. Der kanadische Pianist (1932-1982) verfügte über außerordentliche Fähigkeiten ebenso wie über exzentrische Züge und persönliche Obsessionen, eine galt dem Werk Johann Sebastian Bachs, Genie der klassischen Musik. Eine der Hauptdisziplinen des Meisters aus dem Deutschland des 18. Jahrhunderts war Kontrapunkt –contrepoint auf Französisch. Namentlich ging es um die Beziehung der ineinander verflochtenen Harmonien, die dabei doch in Rhythmus und Kontur unabhängig bleiben.

Das Ergebnis der Auseinandersetzung Godins mit Glenn Gould ist Contrepoint, ein überwältigendes Erlebnis, das Godins gewohnten musikalischen Fusionen mit klassischen Formen verquickt und den Hörer mitnimmt auf unterschiedlichste, abenteuerliche Reisen – oft innerhalb des selben Songs –, bei denen Kontrapunkt nur einer von vielen Wegmarken ist. Es ist bemerkenswert vielseitig in Ton und Rhythmus, bricht Genres mit einem mutigen, ausdrucksstarken und doch immer auch sinnlichen, mitreißenden Gefühl auf, begleitet von fesselnden lyrischen Erzählungen und einer hochkarätigen Gästeliste, darunter der französische Vokalist Gordon Tracks aka Thomas Mars (Phoenix), der brasilianische Sänger Marcelo Camelo, der italienische Autor Alessandro Barrico, Gitarrist Connan Mockasin aus Neuseeland und der Chor des mazedonischen F.A.M.E.’S.-Projektes.

09. November 2015
20:00

Eintritt: 30.80