Bild: C Roger Heremann

Lesung und Gespräch mit Boualem Sansal

09. Juni 2016
20:00

Veranstaltungs-Infos

 

Boualem Sansal, geboren 1949 in Algerien, ist 1999 hervorgetreten mit seinem ersten Roman, „Le serment des barbares“ (deutsch: „Der Schwur der Barbaren“ Merlin 2003), dann mit zahlreichen Büchern, darunter „Le village de l’allemand“ (2008, dt. „Das Dorf des Deutschen“ Merlin 2010), in dem er von einem ehemaligen SS-Mann erzählt, der sich in Algerien zurückgezogen hat. Sein letztes Buch, „2084: Das Ende der Welt“ (deutsch 2016) beschreibt in Anlehnung an Orson Welles eine totalitäre Welt, die stark an das erinnert, was dem radikalen Islamismus vorschwebt. Es wurde mit dem Grand Prix du roman de l’Académie française ausgezeichnet.

Boualem Sansal gehört zu den wichtigsten Autoren der arabischen Welt. Sein literarisches und gesellschaftliches Engagement für den friedlichen Diskurs der Kulturen wurde 2011 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt. Sansal setzt sich als aufgeklärter Weltbürger mit der politischen Situation in der westlichen, wie der arabischen Welt auseinander und lebt doch weiterhin in Algerien. Er ist Muslim und scheut sich nicht, die radikalen Strömungen innerhalb des Islams öffentlich zu kritisieren.

Die Veranstaltung auf Burg Ranis gewährt einen Einblick in das Schaffen Boualem Sansals. Sandra Kegel von der FAZ spricht mit dem Autor; Christine Hansmann liest Passagen aus drei Romanen. Sansals aktueller Roman „2084“ knüpft an George Orwell an und beschreibt die dunkle Zukunftsvision einer religiösen Weltdiktatur. Der Titel des Buches „Harraga“ verweist auf jene Algerier, die ihren Pass verbrennen und illegal auswandern, meist um in Europa ein neues Leben zu beginnen. „Das Dorf des Deutschen“ erzählt von zwei Brüdern, deren Eltern in Algerien bei einem islamistischen Anschlag ums Leben kommen – und die daraufhin von der schrecklichen Vergangenheit ihres deutschen Vaters erfahren.

 

 

09. Juni 2016
20:00

Eintritt: 8.00
Ermäßigter Preis: 6.00