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Michel Wieviorka im Europa Dialog: "Racism, Antisemitism and Terrorism Today"

15. November 2016
19:00

Veranstaltungs-Infos

Mit der Wiederkehr von Nationalismen, dem Anwachsen von Populismen und (gerechtfertigten o-der eingebildeten) Ängsten angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung, mit den Flüchtlingsbe-wegungen und der allgemeinen militärischen und diplomatischen Instabilität vor seinen Toren – Eu-ropa heute scheint einer konjunkturellen und strukturellen Krise ausgeliefert zu sein, die seine Zu-kunft betrifft. Extreme Ansichten scheinen wieder aufzuleben, die die Politik, die Wissenschaften und den Zusammenhalt der Gesellschaft in Frage stellen. Rassismus und Antisemitismus sind nicht neu in Europa, aber ihr erneutes Auftauchen nimmt jedes Mal andere Formen an. Diese Formen spielen mit der Vergangenheit – oder auch nicht − und werden angesichts der wachsenden Terro-rismusbedrohung abgeklopft, reaktiviert oder umgestellt. Der Vortrag wird die Gesamtheit dieser Phänomene im Prisma einer soziologischen und politikwissenschaftlichen Analyse untersuchen.

Prof. Dr. Michel Wieviorka ist Professor für Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences sociales (EHESS) in Paris. Dort hat er von 1993−2009 das Centre d'analyse et d'intervention sociolo-giques (CADIS) geleitet. Seit 2009 ist er Vorsitzender des Direktoriums der Fondation de la Maison des Sciences de l’Homme (FMSH) in Paris. − Sein Buch Sociétés et terrorisme (Paris 1988) weist ihn als Experten in der soziologischen Erforschung von Terrorismus und Gewalt aus. Zu seinen weiteren Publikationen zählen La violence (Paris 2005; dt.: Die Gewalt) sowie die jüngsten gesellschaftspoliti-schen Stellungnahmen in Retour au sens: pour en finir avec le déclinisme (Paris 2015) sowie Le sé-isme. Marine Le Pen présidente (Paris 2016).

Michel Wieviorka wird seinen Vortrag auf Englisch halten.

Die Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe wird vom Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (zuvor: Institut français d’histoire en Allemagne) gemeinsam veranstaltet und von Professor Matthias Lutz-Bachmann und Professor Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet.

15. November 2016
19:00

Norbert-Wollheim-Platz
60323 Frankfurt am Main
Deutschland