Französisches Kino im Traum Kino: "Meine Zeit mit Cézanne"

23. März 2017 - 29. März 2017

Danièle Thompson. F 2016. 113 Min. Mit Guillaume Canet, Guillaume Gallienne

Als Kinder lernten sich der 1839 geborene Paul Cézanne und der fast gleichaltrige Émile Zola in Cézannes Heimatstadt Aix-en-Provence kennen und schlossen eine Freundschaft, die ein ganzes Leben halten sollte. Aber sie tat es nicht – der Maler Cézanne war als Sohn eines Bankiers Zeit seines Lebens frei von finanziellen Sorgen, der Schriftsteller Zola lebte mit seiner verwitweten Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Als er sich durch erste literarischen Erfolge aus diesen befreit hatte, blickte er mit Verachtung auf die Avantgarde und zeichnete in seinem autobiografischen Schlüsselroman Das Werk das Bild eines scheiternden Malers, in dem Cézanne sich gekränkt wiedererkennen musste. Spätestens hier endete ihre Freundschaft.

Danièle Thompsons Film aber erfindet ein Treffen der beiden wegweisenden Künstler, bei dem sie ihre Lebenswege Revue passiere lassen. Erstaunlich in der losen Erzählweise mag erscheinen, dass eine Unzahl kunsthistorisch bedeutsamer Sachdetails en passant abgehandelt werden; und Künstlerkollegen wie Auguste Renoir, Camille Pisarro oder Guy de Maupassant sagen nur kurz hallo in der unprätenziösen Dramaturgie. Allerdings passt diese leichte Erzählweise, diese skizzenhafte Anlage des Ganzen natürlich ideal zu einem Film über jenen Impressionisten, über den Picasso urteilte, „er ist der Vater von uns allen!“