Marie-Laure Le Foulon im Institut Français Berlin

14. März 2017
18:30

Veranstaltungs-Infos

Marie-Laure Le Foulon wird ihre beide Bücher präsentieren.

Ravensbrück war im Dritten Reich das größte Konzentrationslager für fast ausschließlich Frauen. Ungefähr 130.000 Frauen aus 20 Nationen wurden dorthin deportiert und etwa 26.000 von ihnen kamen dort uns Leben. Sinti und Roma, jüdische Menschen, Frauen aus den besetzten Gebieten, darunter ein großer Teil aus dem Widerstand – in Polen, Russland, Tschechien, Deutschland, Österreich oder Frankreich - , aber die Mehrheit wurde mit Verweis auf Straftaten des allgemeinen Rechts, Prostitution oder Vergehen, die vom NS als asozial oder illegal bewertet wurden, dorthin gebracht.

Mary Lindell, eine englische, in Frankreich niedergelassene Krankenschwester, machte ihre Deportation nach Ravensbrück zum Grundpfeiler ihrer Heldenlegende. In Lady Mensonges demontiert Marie-Laure Le Foulon einen Betrug, der seinen Höhepunkt in der Zeugenaussage zugunsten des SS-Arztes Treike im Ravensbrück-Prozess in Hamburg erfährt. Die Ethnologin Germaine Tillion, sie selbst „vergiftet bis in das Mark der Seele durch diese Hölle des KZ“, wurde als Beobachterin dieses aufsehenerregenden Prozesses im Dezember 1946 bestimmt. Wiedergegeben in „Le procès de Ravensbrück. Germaine Tillion : de la vérité à la justice“ von Marie-Laure Le Foulon, bewahren die Berichte, die sie für ihre französischen deportierten Genossinnen verfasste, ihre eindringliche Wahrheit. 

Jahre später hält sie fest: „Was aktuell bleibt, aktueller denn je, ist das, was vor einem halben Jahrhundert einem großen Volk widerfahren ist, unseresgleichen, unsere Nachbarn (…) Diejenigen töten, die „zuviel“ sind? Manche träumen noch heute davon, auf allen Kontinenten.“ (Germaine Tillion, Ravensbrück, Le Seuil, 1988). 

(Auf Französich)

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

14. März 2017
18:30

Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Deutschland