Festival der afrikanischen Künste Africologne

14. Juni 2017 - 24. Juni 2017

Veranstaltungs-Infos

Festival der afrikanischen Künste Africologne

In welcher Welt wollen wir leben? Oder besser: Wie soll die Welt gestaltet sein, in der wir leben wollen und die wir unseren Nachkommen hinterlassen wollen? Klar: Die Fahrradwege sollen breiter und sicherer sein; Lebensmittel sollen Nahrungsmittel bleiben und nicht Spekulationsojekte für die Großfinanz; Außengastronomie soll brummen ohne die direkten Anwohner*innen über Gebühr zu stören... Aber vor allem: Chancen und Vermögen müssen gerecht verteilt werden - oder zumindest in der abschwächenden Steigerungsform: gerechter. Über den Weg dahin gibt es unzählige Vorschläge - dass wir dies im offenen Austausch diskutieren und darüber auch erbittert streiten können, ist eine der größten Errungenschaften im Nachkriegs-Europa. Die aus mehreren Richtungen bedroht ist - von innen und von außen.

FELA KUTI, der geniale nigerianische Musiker und Erfinder des Afro-Beats hat seinen Kampf für eine bessere Welt mit zahlreichen Gefängnisaufenthalten bezahlen müssen und mit einem Angriff des Militärregimes auf seine "befreite" Republik Kalakuta mitten in Lagos, den seine Mutter nicht überlebt hat. KALAKUTA REPUBLIK heißt auch die Eröffnungsproduktion, mit der der burkinische Tänzer und Choreograph SERGE AIMÉ COULIBALY mit seinem Ensemble eine eindrucksvolle Hommage an den Geist und die unbändige Schaffenskraft von Fela Kuti herausgebracht hat.

Mit SONY LABOU TANSI aus Kongo/Brazzaville und AIMÉ CÉSAIRE aus Martinique lohnt es, sich näher zu beschäftigen. Beides sind Poeten von großer Bildkraft, beides engagierte Künstler und beides auch Politiker. Tansi der radikale Analytiker der korrupten Elite seines Landes, Césaire der Mitbegründer einer ganzen antikolonialen, panafrikanischen Bewegung. "Eine Zivilisation, die sich als unfähig erweist, die Probleme zu lösen, die ihr Funktionieren hervorruft, ist eine dekadente Zivilisation" - mit diesem Paukenschlag eröffnete Césaire 1955 (!) seine Rede Über den Kolonialismus.

Dies führt unweigerlich zu Fragen von Demokratie und Demokratisierung heute. Warum ist es mit der Demokratie so schwierig? Was wir in Europa derzeit (wieder!) lernen, ist, dass Demokratie keine Zustand ist, der, einmal eigeführt, dann "exisitert". Sie muss täglich neu gestaltet, gelebt, verteidigt werden. In zahlreichen afrikanischen Ländern müssen demokratische Werte und Strukturen überhaupt erst erstitten werden. Aber welche denn - damit beschäftigen wir uns beim hochkarätig besetzen zweiten DialogFORUM. Zusammen mit Künstler*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern wird u.a. mit Felwine Sarrm diskutiert, einem der aktuell bedeutendsten antikolonialen Denker.

Mehr Infos und das komplette Programm hier

In Kooperation mit: Le Tarmac - LA SCÈNE INTERNATIONALE FRANCOPHONE, Filminitiativ e.V., Alter Feuerwache, Theater im Bauturm, Comedia Theater, Oper Köln im Staatenhaus, Kompanie der Kreativen, Odonien, OdoPark, Orangerie Theater, Volksbühne am Rudolfplatz, Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt, Stadtgarten, Stadtbibliothek Köln, stimmen Afrikas/Allerweltshaus Köln, Cinenova, Filmpalette, Speilraum SpielMusikTanz e.V., Deutsche Sporthochschule, Tanzhaus NRW, Staatstheater Karlsruhe

Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Köln, RheinEnergieStiftung Kultur, Ulrike-Hedwig-Studio für Tanz und Bewegung

Gesponsert durch: DEG - Deutsche Investitions - und Entwicklungsgesellschaft GmbH - KfW Bankengruppe, PARETO GmbH.

14. Juni 2017 - 24. Juni 2017

Venloer Straße 40
50672 Köln
Deutschland