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Vortrag von Prof. Dr. Siary zur Selbstmordkultur japanischer Kamikaze, Roter Armee und islamistischer Attentäter
02. März 2018
19:00
Veranstaltungs-Infos
Im Rahmen der Reihe "Frankreich blickt nach Japan"
Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen japanischen Kamikaze von gestern und heutigen Kamikaze-Selbstmordattentätern? Sind die Gründe, aus denen sich junge Japaner zwischen 1944 und 1945 geopfert haben, die gleichen bei den heutigen Attentäter? Darum wird es in dem Vortrag gehen. Mit festem Glauben, besehlt vom Geist des heiligen Krieges hat der japanische Kamikaze oder der iranische Soldat im Krieg Iran-Irak seine eigene, staatlich garantierte Legitimität, denn er kämpft nur gegen andere Soldaten, wohin gegen der „Islamikaze“ nur eine nicht staatliche, international nicht anerkannte Instanz gegen Zivilpersonen kämpt, um seiner Sache den nötigen Widerhall zu geben. Doch die Soziologie des Islamikaze (F. Khosrokhavar) zeichnet auch Grenzen zu den japanischen Kamikaze ab. Da wo der Islamikaze einer Überzeugungsethik folgt, gehorscht letzterer eine Verantwortungsethik.
Prof. Dr. Gérard Siary lehrt allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Montpellier und ist Übersetzer aus dem klassischen und dem modernen Japanisch. Seine Arbeiten als Imagologe befassen sich mit dem Bild Japans im Westen, den Identitätsbildern im Roman und den Spuren Deutschlands in Zentraleuropa. Seine neuesten Arbeiten befassen sich mit den japanischen Kamikaze-Piloten (s. Helden und Heldenmythen als soziale und kulturelle Konstruktion, Leipziger Universitätsverlag 2017).
02. März 2018
19:00
Contrescarpe
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Bremen
Deutschland