Leipzig liest: Franz-Hessel-Preis

27. April 2023
17:00 - 18:30

Mit dem Franz-Hessel-Preis werden jedes Jahr ein*e deutsch- und ein*e französisch-sprachige*r Autor*in ausgezeichnet, die im Nachbarland noch nicht bekannt sind und deren Werke weitestgehend noch nicht übersetzt wurden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und ihre französische Amtskollegin Rima Abdul Malak werden die Preisträgerin und den Preisträger zu einem noch bekannt zu gebenden Termin in Paris auszeichnen. 

Fridolin Schley wurde 1976 in München geboren. Er studierte Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film in München sowie Germanistik, Philosophie und Politik in München und Berlin. Er bekommt den Franz-Hessel-Preis für seinen Roman Die Verteidigung, Hanser Berlin. Der Autor beschreibt den Prozess, der 1947 in Nürnberg gegen hochrangige Beamte des NS-Staates stattfand, und in dem Richard von Weizsäcker, damals noch Jurastudent, half, seinen Vater Ernst von Weizsäcker zu verteidigen.

Maryline Desbiolles wurde 1959 in Ugine geboren und lebt in Nizza. Sie ist die Autorin Dutzender Romane, die bei Seuil veröffentlicht wurden, und gewann mit ihrem Werk Anchise (1999) den Prix Femina. Ihr neuester Roman, Charbons ardents, wurde mit dem Franz-Hessel-Preis 2022 ausgezeichnet. Die Autorin thematisiert den „Marsch für Gleichheit und gegen Rassismus“, der 1983 Dutzende Frauen und Männer zusammenführte, die fünfzig Tage lang zu Fuß von Marseille nach Paris liefen, um die ungestraften Übergriffe und Morde an denen anzuprangern, die abfällig als ‚Beurs‘ bezeichnet wurden. Die Autorin verfolgt den Lauf der Zeit zurück und knüpft ein Band vom Algerienkrieg bis heute.

Moderation: Dr. Juliane Tauchnitz

Dolmetscher: Daniel Bintener

Auf Deutsch und Französisch



In Zusammenarbeit mit der Stiftung Genshagen und der Villa Gillet Lyon

Franz_HESSEL_Preis_2022_deutsch_online.pdf