Géophonie 3 @ Lucie Pastureau

Fotoausstellung - RÉSURGENCE(S)

01. Dezember 2023 - 26. Januar 2024

Veranstaltungs-Infos

Entdecken Sie die fotografischen Arbeiten von Jean-Michel André, Lucie Pastureau und Lionel Pralus!

 „RÉSURGENCE(S) / WIEDERERSCHEINUNG(EN)“ – Eine Ausstellung mit fotografischen Arbeiten von Jean-Michel André, Lucie Pastureau und Lionel Pralus anlässlich der 20-jährigen Partnerschaft zwischen NRW und den Hauts-de-France. Vom 1. Dezember 2023 bis 26. Januar 2024.

 

Eine Gartenstadt im Bergbaubecken des Nord-Pas-de-Calais, das Dorf Foncquevillers und die verschlossenen Gesichter seiner Bewohner*innen, verfremdete Archivaufnahmen aus dem Bassin Minier... Mit diesen eindrucksvollen Werken erzählen uns die französischen Fotograf*innen Jean-Michel André, Lucie Pastureau und Lionel Pralus von den Spuren, welche die Blütezeit von Bergbau und Industrie in den Hauts-de-France – der Partnerregion von NRW – hinterlassen haben. Über die Bilder tauchen vergessene Orte und Momente wieder an der Oberfläche auf – "Résurgence(s)", "Wiedererscheinung(en)" lautet daher der Titel der Gruppenausstellung.

Die eingefangenen Eindrücke sind an den deutschen Ausstellungsorten gar nicht mal so fremd. Denn die Geschichte unserer Partnerregion weist einige Parallelen zu der Vergangenheit Nordrhein-Westfalens und insbesondere des Ruhrgebietes auf: Im Zuge des rasanten industriellen Aufschwungs entwickelten sich beide Regionen zu bedeutenden Zentren der Montanindustrie. Massenhaft zogen Menschen auf der Suche nach Arbeitsplätzen in Bergbau und Metallindustrie in diese Gebiete, die Bevölkerungszahlen explodierten. Um genügend Wohnraum zu schaffen, wurden zweckmäßige Bauten und eine funktionale Infrastruktur errichtet, welche die Stadtbilder noch immer prägen. Infolge des Rückzugs des Bergbaus und der Schwerindustrie haben die beiden Regionen einen bedeutenden Strukturwandel erfahren. Dieser Wandel zieht bis heute Auswirkungen nach sich und erfordert, dass sich die Orte neu orientieren und ihre Identität neu definieren müssen.

Ursprünglich wurde die Schau am Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen konzipiert und ausgestellt. Vom 1. Dezember 2023 bis zum 26. Januar 2024 ist sie Institut français Bonn zu sehen.

 

Zu den Künstler*innen

Poetisch und gleichzeitig politisch erforscht Jean-Michel André an der Schnittstelle von Kunst und Dokumentation in seinen Fotografien Fragen rund um Territorium und Grenzen, Migrations- und Wirtschaftsströme sowie die damit einhergehenden Veränderungen. In seiner Serie Ici et Maintenant hat er seine Eindrücke aus der Siedlung Résidence du Parc in Méricourt abgelichtet, die wir Ihnen in unserer Ausstellung präsentieren.

Fasziniert von der alltäglichen Lebenswelt verarbeitet Lucie Pastureau in ihren fotografischen Erzählungen kleine, uns gewöhnlich erscheinende Details. Ebenso stehen im Mittelpunkt ihres fotografischen Œuvre Darstellungen von Übergangsphasen im Leben der Menschen wie Adoleszenz und Ausbruch aus dem Familienkokon und für geschlossene Welten, in die es zu entdecken gilt. Die gezeigte Serie Géophonie fokussiert sich auf die Verbindung der Dorfbewohner*innen Foncquevillers mit der sie umgebenden Tier- und Pflanzenwelt.

Lionel Pralus beschäftigt sich in seinem Schaffen intensiv mit der Wechselwirkung zwischen fotografischem Material sowie der persönlichen Geschichte der abgelichteten Personen und der ihrer Betrachter*innen, wobei die nachhaltige Wirkung des narrativen Potentials bei der Betrachtung seiner Arbeit essentiell ist. Zu diesem Zweck verfremdet er Archivmaterial und bettet diese in einen neuen Kontext ein, sodass die Bilder ihr dokumentarisches Potential verlieren. Auf diese Weise können sie eine neue, individuelle Bedeutung für die Betrachtenden erlangen – so z.B. auch in seiner, bei uns ausgestellten Serie Apparitions.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Vernissage: Freitag, den 01.12. um 19 Uhr (in Anwesenheit der Künstler*innen)

Ausstellungslaufzeit: 01. Dezember 2023 bis 26. Januar 2024

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 14:00 bis 18:00 Uhr

01. Dezember 2023 - 26. Januar 2024

Eintritt: Frei

Institut français Bonn
Adenauerallee 35
53113 Bonn