Vernissage „Reconstitutions / Sous les surfaces“

13. September 2024
19:00 - 22:00

Im Rahmen des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und der französischen Region Hauts de France, zweier Regionen mit industrieller Vergangenheit, war Lionel Pralus vor Ort in Essen, um die Werke zu schaffen, die in dieser Ausstellung gezeigt werden.

Lionel Pralus kommt es darauf an, wie Fotografien mit der persönlichen Geschichte der Fotografierten und den Betrachtern interagieren. Im Vordergrund steht für ihn dabei das narrative Potenzial, das er entwickelt, indem er Archivbilder aus ihrem ursprünglichen Kontext nimmt, in einem eigenen Werk verarbeitet und in einer neuen Umgebung präsentiert, so dass sie ihr dokumentarisches Potenzial verlieren und eine veränderte Bedeutung für die Betrachter erlangen.
Im vergangenen Jahr war Lionel Pralus als residierender Künstler im Kunsthaus in Essen tätig. Dort arbeitete er mit Archivfotos des Ruhr Museums, die als Basis einer eigenständigen Narration dienen und schuf neue Bilder, die sich an der Schnittstelle zwischen Fotografie und bildender Kunst einordnen lassen. 

„In Fortsetzung meiner Recherchen über die Aneignung von historischen Bildern habe ich meine Aufmerksamkeit auf den fotografischen Archivbestand des Ruhr Museums gerichtet. Die Bilder zeigen sowohl die große Geschichte als auch kleine Geschichten, prägende oder unbedeutende Momente, die ein kollektives Gedächtnis bilden. Durch diesen Ansatz werfe ich die Frage auf, was eine Erzählung ausmacht, was bewusst miteinander verbunden, zusammengefügt oder ausgeblendet wird, um Geschichte(n) zu erzählen.“

Lionel Pralus wurde 1982 in Tours geboren. Heute lebt und arbeitet er in Lille. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte an der François Rabelais Fakultät in Tours besuchte er das Institut d’arts visuels in Orleans und erhielt sein Diplom mit Auszeichnung im Fach Objektdesign.
Anschließend studierte er an der Ecole Nationale Supérieure des Arts décoratifs  uns schloss sein Studium im Fach Fotografie mit Auszeichnung ab. 2008 gründete er zusammen mit Lucie Pastureau und Hortense  Vinet das Kollektiv Faux Amis, einen „dreiköpfigen Künstler», der die Fotografie und die Video-Installationskunst erforscht; seit 2012 ist er Mitglied des Hans Lucas Studios.

Glücklicherweise haben wir mit David Babin vom deutsch-französischen Kulturzentrum in Essen zur Ausstellungseröffnung einen Moderator,  der das Kunstprojekt im Kunsthaus Essen, in dem die Werke entstanden sind, initiiert hat und daher mit dem Künstler und seiner Arbeit bestens vertraut ist.

Anmeldung erbeten unter 0211/ 13 06 79 0 oder info.duesseldorf@institutfrancais.de, wir freuen uns aber auch über Ihren spontanen Besuch!