Foto von Diaty Diallo

»Zwei Sekunden brennende Luft«: Lesung und Gespräch mit Diaty Diallo

19. Oktober 2023
19:00 - 20:30

Veranstaltungs-Infos

[LESUNG UND GESPRÄCH]

mit
Diaty Diallo, Autorin
Nouria Behloul & Lena Müller, Übersetzerinnen
Felicitas Wahl, Bibliothekarin

Veranstaltung auf Deutsch und Französisch.

ZWEI SEKUNDEN BRENNENDE LUFT 

DEUX SECONDES D'AIR QUI BRÛLE



Eine Banlieue von Paris. Hochhäuser, eine Betonplatte. Astor, seine Freunde Chérif, Issa, Demba, Nil und die anderen verbringen hier den größten Teil ihrer Zeit. Sie kennen sich schon ewig, teilen alles miteinander, von kleinen Abenteuern über große Grillpartys bis hin zu den täglichen Schikanen der Polizei, die sie misstrauisch beäugt, kontrolliert, festnimmt und immer wieder massiv angreift. Ein Tag im Juli, die Luft steht vor Hitze. Am Abend hängen die einen noch auf der Betonplatte ab, während die anderen schon feiern. Ein klassischer Sommerabend, bevor plötzlich die Luft vernebelt wird, die Geräusche verschwimmen, Augen brennen und Tränen fließen. Ein wahres Chaos. Es kommt, wie es kommen musste: Festnahmen, Polizeigewahrsam. Und Samy, einer von ihnen, wird von der Polizei erschossen. Ein Tropfen, ein Ozean – zu viel.

»Diallos Zorn, ihr Liebe zu den Charakteren, sie prägen diesen Roman. Eine fulminante Gegenerzählung zum Klischee der frustrierten Vorstadtjugend. (...) Mit ihrem dichten, pulsierenden Text macht sie die Bedrohung anschaulich, der die Jugendlichen Tag für Tag ausgesetzt sind. Sie holt die jungen Menschen aus der Anonymität, gibt ihnen ein Gesicht und eine Stimme. Und sie beschreibt Wege, die Gewalt zu überleben. (…) Ein Soundtrack jugendlicher Liebe, Freundschaft, schließlich Wut und Trauer, als einer von ihnen zum Opfer der Polizei wird.«

(Claudia Kuhland, titel, thesen, temperamente 20.8.2023)

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Diaty Diallo wurde 1989 in Versailles geboren und wuchs in den Vorstädten von Paris auf. Seit ihrer Jugend widmet sie sich verschiedenen Formen des Schreibens: vom täglichen Führen eines Blogs mit 15 Jahren, über die Erstellung von Fanzines und der Komposition Dutzender Lieder bis hin zum Schreiben von Büchern. »Zwei Sekunden brennende Luft« ist ihr Debütroman. In ihm thematisiert sie den allgegenwärtigen Rassismus, Polizeigewalt und Ausgrenzung in den französischen Metropolen, deren öffentlicher Raum von Überwachungsvorrichtungen und Polizeistreifen geprägt wird.

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Mit freundlicher Unterstützung des Institut français Deutschland und des Deutschen Übersetzerfonds



Foto © Bénédicte Roscot

19. Oktober 2023
19:00 - 20:30

Eintritt: frei

Institut français Mainz
Schillerstraße 11
55116 Mainz