Annie Ernaux Bild: © 2023 Film Kino Text

Französischer Filmclub: "Les années Super 8" und "J'ai aimé vivre là"

28. September 2023
20:00 - 22:30

Veranstaltungs-Infos

Zwei Filme:

"LES ANNÉES SUPER 8", Dokumentarfilm von Annie Ernaux und David Ernaux-Briot mit deutschen Untertiteln, Frankreich, 2022, 62 min, mit Annie Ernaux, David Ernaux-Briot, Philippe Ernaux

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"J'AI AIMÉ VIVRE LÀ", Dokumentarfilm von Régis Sauder über die Pariser Vorstadt Cergy-Pontoise, durchzogen von Passagen aus den Büchern der Nobelpreisträgerin für Literatur 2022 Annie Ernaux, die dort lange Zeit lebte; Frankreich, 2020, 90 min.

- LES ANNÉES SUPER 8

LES ANNÉES SUPER 8 ist das feministische Dokument einer jungen Frau, die anfangs von der Kamera beim verschämten Schreiben ertappt wird, weil sie als Mutter und Lehrerin andere Pflichten habe. Aber 1983 gelingt ihr mit dem 4. Buch „Der Platz“ der internationale Durchbruch. 2022 wurde Ernaux mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. In ihrem ersten Film zeigt sie mit ihrem Sohn David den `avant-text´, den Vor-Text ihres Schreibens, und spricht dabei zu den Bildern in einer berührenden Weise. Quinzaine des Réalisateurs Cannes 2022!



Obwohl ihr dauerposierender Mann Philippe Ernaux, mit dem die gefeierte Schriftstellerin bis zu Beginn der Mitterand-Ära (1981) verheiratet war, das Gros des ausgesprochen ästhetisch gefilmten Home-Video-Materials in Personalunion beisteuerte, ist der literarische Geist der 1940 in Lillebonne geborenen Französin in jeder Einstellung zu spüren.

Im filmisch korrespondierenden Wechselspiel mit Schnappschüssen von weihnachtlichen Familienfeiern wie Sommerurlauben an der Ardèche oder schlichtweg privaten Momentaufnahmen flackert auch hier Ernaux‘ markant-präziser Sprachduktus und offen autobiografisch konnotierter Erzählton kongenial auf.

 

- J'AI AIMÉ VIVRE LÀ

In der Ville Nouvelle kommen viele von woanders, mischen sich untereinander und finden einen Platz. Ihre Geschichten kreuzen sich und spielen in Cergy, wo Annie Ernaux den Großteil ihres Werkes geschrieben hat, das sich aus der Beobachtung anderer und ihrer eigenen Geschichte nährt.

"Städtebauliche Utopie mit einer auf zwei Ebenen gebauten Stadt, der Entscheidung, den Fußgängern den Vorzug zu geben, Gebäuden mit vielen geometrischen und bunten Formen, allgegenwärtigem Grün inmitten der Gebäude, weitläufigen Esplanaden, unzähligen Mini-Raccourts, einem RER-Bahnhof, sein riesiges Einkaufszentrum, seinen Blauen Turm, seinen Hafen, seine Freizeitanlage, seine Präfektur in Form einer umgekehrten Pyramide, das Wasser der Oise-Schleife, die überdimensionale Esplanade, die sich zum Horizont hin öffnet, mit den Schatten von La Défense und dem Eiffelturm im Hintergrund: Cergy ist ein erstaunlicher Raum der Fremdheit, ein paradoxes Niemandsland, das ständig von einer sehr kosmopolitischen Bevölkerung besiedelt wird."

 

Eintritt: 7€ / erm. 5€ (der ermäßigte Preis gilt für Mitglieder der Freunde der Französischen Kultur e.V. und für die Kursteilnehmer des Institut français bei Vorlage ihrer Kursquittung)

Voranmeldung an der Museumskasse (11 – 17 Uhr außer montags)

Tel. 0211/899 22 32

28. September 2023
20:00 - 22:30

Eintritt: 7 €
Ermäßigter Preis: 5 €

BLACK BOX Filmmuseum
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf
Deutschland