Les filles d'Olfa

"Olfas Töchter": Filmvorführung, am 18., 20. und 23. Januar mit Einleitung

18 janvier 2024 - 28 janvier 2024

Veranstaltungs-Infos

Der Film erzählt die wahre Geschichte von Olfa, deren zwei älteste Töchter verschwunden sind. Als sie erfährt, dass sie die beiden an den sogenannten Islamischen Staat verloren hat, bleibt sie mit ihren beiden jüngsten Töchtern zurück und muss lernen, wie sie mit dem neuen Gefühl der Trauer und mit den Schuldgefühlen zurechtkommt. Um sich dieser Familiengeschichte und den Entwicklungen in Tunesien mit der nötigen Distanz zu nähern, lässt die Regisseurin drei Schauspielerinnen auftreten und verwebt in einer meisterlich fesselnden Inszenierung Dokumentarfilm und Fiktion. Im Wettbewerb von Cannes wurde der Film mit dem "OEil d’or" für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Am Donnerstag, 18. Januar um 18 Uhr und am Samstag, 20. Januar um 17.30 Uhr: kurze Einleitung von Dominique Petre, Kulturbeauftragte Institut français Frankfurt

Am Dienstag, 23. Januar um 18 Uhr: kurze Eileitung von Prof. Dr. Armina Omerika, Professorin für Ideengeschichte des Islams am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt.

Der Film Olfas Töchter der tunesischen Filmemacherin Kaouther Ben Hania erzählt von ihrer Landsfrau Olfa Hamrouni, die im April 2016 internationale Bekanntheit erlangte, als sie die Radikalisierung ihrer beiden Töchter im Teenageralter, die die Familie verlassen hatten, um bei der Terrororganisation IS zu kämpfen, publik machte.

Olfas komplexe Familiengeschichte wird durch intime Interviews und Nachinszenierungen dargestellt, hierbei verkörpert der ägyptisch-tunesische Schauspielstar Hend Sabri die Rolle der Olfa mit großer Eindringlichkeit und Sensibilität.

Die „echte“ Olfa greift auch immer wieder in das Geschehen und spielt einige Szenen selbst. Ihre beiden jüngeren Töchter Eya und Tayssir stellen sich selbst und die Schauspielerinnen Ichraq Matar und Nour Karoui die beiden verschwundenen älteren Töchter Ghofrane und Rahma dar.

Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania studierte in Tunis und Paris an den Universitäten La Fémis und Sorbonne.

The Challat of Tunis, ihr erster abendfüllender Film, eröffnete die Sektion ACID bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014. Die Dokumentation Zaineb hates the Snow wurde 2016 beim Locarno Film Festival uraufgeführt. Beauty and the Dogs feierte 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes in der Sektion Un Certain Regard Premiere.

Der Mann, der seine Haut verkaufte mit Monica Bellucci wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2020 uraufgeführt und bei der Oscarverleihung 2021 in der Kategorie Bester internationaler Spielfilm nominiert.

Kaouther Ben Hania, die mit ihren Dokumentar- und Spielfilmen ständig experimentiert, konnte mit ihrem Film Olfas Töchter 2023 zum ersten Mal in der offiziellen Auswahl der Internationalen Filmfestspiele von Cannes Premiere feiern und erhielt, neben anderen Auszeichnungen, beim Filmfest München 2023 den Hauptpreis für den Besten Internationalen Film, den Arri Award.

Prof. Dr. Armina Omerika, die am Dienstag, den 23. Januar eine kurze Einleitung zum Film vor der Vorführung in der OmU Fassung um 18 Uhr spricht, ist Professorin für Ideengeschichte des Islams am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie hat neben Islamwissenschaften auch Filmwissenschaften und Anglistik studiert und wurde 2009 in Islamwissenschaften an Universität Bochum zu Islam in Bosnien-Herzegowina im 20. Jahrhundert promoviert. Es folgten internationale Lehr- und Forschungsaufenthalte, u.a. an der St. Lawrence University in Canton/New York und an verschiedenen Universitäten in Europa, darunter eine Vertretungsprofessur für Islamische Theologie an der Universität Hamburg (2014) und die Gastprofessur für Islamische Theologie/Bildung an der Universität Zürich (2017). Sie hat u.a. zum Thema Salafismus auf dem Balkan geforscht und war wissenschaftliche Beraterin in mehreren Präventionsprojekten gegen Extremismus und Radikalisierung, u.a. für die Bundeszentrale für politische Bildung. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte betreffen die globale Geschichte des modernen islamischen Denkens, und hier insbesondere Geschichtsbilder und ihre Auswirkungen auf das religiöse Denken, des Weiteren Islam in Europa sowie den Themenkomplex Islam und Digitalität.

Am Donnerstag, 18. Januar um 18 Uhr und am Samstag, 20. Januar um 17.30 Uhr leitet Dominique Petre, Kulturbeauftrage des Institut français Frankfurt in den Film.

Eine Veranstaltung des Mal Seh’n Kinos mit dem Institut français Frankfurt / IFRA-SHS in Kooperation mit der Schnittstelle Religion und dem Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt.

18 janvier 2024 - 28 janvier 2024

Entrée 9
Prix réduit 7

Mal Seh'n Kino
Adlerflychtstr. 6
60318 Frankfurt am Main