Isabelle Morin Loutrel: "Hittorff im Musée d’Orsay oder der Meister der Farbe"

17. Mai 2017
19:00

Veranstaltungs-Infos

Vortrag von Isabelle Morin Loutrel: "Hittorff im Musée d’Orsay oder Der Meister der Farbe"

Hittorff im Musée d’Orsay oder Der Meister der Farbe

Das Musée du Louvre und später das Musée d’Orsay (das seit 1986 die Architekturzeichnungen des 19. Jahrhunderts aufbewahrt) sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in den Genuss von drei sehr schönen und symbolträchtigen Zeichnungen als Vermächtnis der Familie Hittorf gekommen:

-Tempel von Selinunt, Salon von 1859 (Bild)

-Tempel von Dendera, Salon von 1859
(Bild)

-Innenraum einer antiken Basilika, 1831 (Bild)

1976 sowie im Jahre 2013 haben die nationalen Sammlungen zwei weitere wichtige Zeichnungen erworben:

-Der kaiserliche Zirkus oder Winterzirkus, etwa 1852 (Bild)

-Museumsprojekt für den Graf von Schönborn, 1823 (Bild)

All diese Zeichnungen weisen ein gemeinsames Thema auf, die Farbgestaltung in der Architektur. Die Polychromie war nämlich das Lieblingsthema des Architekten Hittorff nach seiner Reise nach Italien und Sizilien in den Jahren 1822 bis 1824.

Zu nennen wären die Debatten über die Nutzung der Farbe in der Architektur unter dem Gesichtspunkt der Erforschung der antiken Tempel, die Entstehung der Kirche Saint-Vincent de Paul in Paris unter dem Blickwinkel der Zeichnung zur Basilika, aber auch die Handhabung der Champs-Elysées und der Orte der Hauptstadt, an denen Feierlichkeiten stattfinden, mit dem Winterzirkus, den es heute noch gibt. Des Weiteren könnte man auch die „romantische“ Ader der Architekten des 19. Jahrhunderts und ihren Einfluss auf die zukünftige Architektur ansprechen. Hittorff ist ein Architekt, der das Erscheinungsbild von Paris mit Großwerken verändert hat (Gare du Nord, Saint-Vincent de Paul, die Champs-Elysées…), der aber in Frankreich wenig bekannt ist.

Isabelle Morin Loutrel, Kustodin im Musée d’Orsay, Leiterin der Architektursammlungen, verantwortlich für das Büro der graphischen Künste

Isabelle Morin Loutrel war zunächst als Denkmalpflegerin tätig und ist nunmehr verantwortlich für die Sammlungen von Architekturzeichnungen des Musée d’Orsay mit annähernd 19 000 Einzelteilen. Diese widmen sich der Architekturgeschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und insbesondere in Paris rund um die Themen der Weltausstellungen, der Haussmann-Architektur, der Werke zu Freizeit, Bühne, Krankenhaus und Schule. Ihre Arbeiten widmen sich insbesondere der utopischen und ideistischen Architektur auf  der Grundlage des Bestands des Musée d’Orsay (Garas, Provensal, Redon), aber auch von deutschen und Schweizer Beständen (Hablik, Trachsel). Als Kuratorin zahlreicher „Hängungen“ im Musée d’Orsay hat sie soeben „Paysages d’architectes“ um die symbolistischen Architekten eröffnet. 2012 war sie Co-Kustodin der Ausstellung Baltard und war 2016 am Katalog zum Lévine-Bestand (amerikanischer Professor und Sammler) „Un américain à Paris“ mit besonderem Augenmerk auf die romantischen Architekten beteiligt. Zudem interessiert sie sich für die symbolistische Malerei gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie ist Co-Kustodin der Ausstellung „Au-delà des étoiles. Le paysage mystique de Monet à Kandinsky“ in Partnerschaft mit der Art Gallery of Ontario in Toronto (die in Paris vom 14. März bis zum 25. Juni 2017 in Paris gezeigt wird) und war Mitglied des Wissenschaftsgremiums der Ausstellung „La nature silencieuse ; le paysage chez Odilon Redon“, die in diesem Winter in Bordeaux gezeigt wird. Die Kölner Ausstellung zu „Hittorff et la place de la Concorde“ würde sie 2018 gern im Musée d’Orsay präsentieren.

In Zusammenarbeit mit: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Im Rahmen der Ausstellung "Paris erwacht! Hittorffs Erfindung der Place de la Concorde" , 07.04.-09.07.2017, im Wallraf-Richartz Museum & Fondation Corboud

Mit freundlicher Unterstützung: Thalys

17. Mai 2017
19:00

Obenmarspforten 2
50667 Köln
Deutschland