19.09. | Exkursion nach Sittard und Selfkant - Auf den Spuren von Napoleon und französischen Missionaren

19. September 2015
09:00 - 19:00

Veranstaltungs-Infos

Selfkant und Sittard | Grenzerfahrung … eine euregionale Grenzerfahrung in den wunderschönen Landschaften Südlimburgs und des Selfkant … mit historischen und „flammneuen“ Architekturerlebnissen ... und mit einem Picknick am westlichsten Punkt Deutschlands.

… Sittard ist eine südlimburgische Kleinstadt von unglaublicher Urbanität. Ihre Mixtur von mittelalterlichen Stadträumen, Bauten des Art-Déco und des Funktionalismus, zeitgenössischen Architekturen, Parks und ganzen Stadtvierteln führt uns die Dynamik der Geschichte und der Gegenwart vor Augen. Rund um den Samstagsmarkt erleben wir, wie sich die Stadt und ihre Bürger aufs Wochenende vorbereiten … und wir kaufen ein fürs Picknick am Westlichsten Punkt Deutschlands.

… die Sittarder Basiliek Onze-Lieve-Vrouw van het Heilig Hart hat eine wahrhaft europäische Dimension. Sie wurde eigens zur Verehrung „Unserer Lieben Frau vom heiligsten Herzen Jesu“ errichtet - einem 1854 eingeführten Marienkult, der im französischen Issoudun seinen Ursprung und sein Zentrum hat.

Nicht umsonst ist der Innenraum der Basiliek eine frei adaptierte, durchaus wiedererkennbare „Version“ der Kathedrale Notre Dame de Laon, einem Urtyp der gotischen Kathedralarchitektur und monumentaler Ausdruck der mittelalterlichen Marienverehrung. Unter örtlich beengten Verhältnissen wurde eine neugotische Architektur- und Raumfolge entwickelt, die in ihrer Originalität ihresgleichen sucht.

Ihre Wände sind über und über mit „Tegeltjes“ verkleidet – Kacheln, die mit Dank- und Bittsprüchen in niederländischer, französischer, deutscher und englischer Sprache beschriftet sind. Sie künden von einer tiefen Marienfrömmigkeit, gepaart mit wirtschaftlichem Pragmatismus – wurde der Bau der Pilgerkirche doch mit Spendenmitteln aus aller Welt und insbesondere aus der Euregio finanziert.

… wir „verdanken“ es Napoleon und der ersten französischen Republik, dass der Flickenteppich kirchlicher und weltlicher Herrschaften, Staaten und Reichsstädte „im Linksrheinischen“ des alten Römisch-Deutschen Reiches wirtschaftlich und bürgerrechtlich „gestrafft“ und zu großen Verwaltungseinheiten zusammengefasst wurde.

Das Gebiet von Sittard bis Köln, von Aachen bis Kleve wurde als Département de la Roer in das französische Staatsgebiet einverleibt. Nach rund 16 Jahren französischer Herrschaft wurde vor 200 Jahren der größte Teil des Rur-Departements der preußischen Rheinprovinz angegliedert. Lediglich einen kleinen Teil im äußersten Westen des Departements schlug der Wiener Kongress Südlimburg und somit dem Königreich der Vereinigten Niederlande zu. Seitdem war das Selfkant-Dorf Isenbruch nahezu permanent das westlichste Dorf … zunächst von Preußen, später des deutschen Bundes und des deutschen Reichs, heute der Bundesrepublik Deutschland ... wäre da nicht die Periode der „Auftragsverwaltung“, während derer der Selfkant fast selbstverständlich zu den Niederlanden gehörte - von 1949-63.

Im „Erlebnisraum Westzipfel“ erleben wir die räumliche Inszenierung „unseres“ Westlichsten Punktes, eingebettet in eine malerische Landschaft und „versüßt“ durchs mitgebrachte Picknick.

Programm:

09h00 Abfahrt von Aachen, Sandkaulstraße

10h00 Ankunft in Sittard: Stadtspaziergang mit historischer und zeitgenössischer Architektur, Wochenmarkt

Basiliek Onze Lieve Vrouw van het Heilig Hart: Führung durch die neugotische Basilika und den Mariapark

Einstündige Wanderung von Sittard nach Millen

Selfkant-Millen: Spaziergang entlang der Grenze zur historischen Propstei und durch das malerische Dorf

16h00 Bustransfer zum Westzipfel bei Selfkant-Isenbruch

Westlichter Punkt Deutschlands: Wald-Spaziergang zum inszenierten „Westzipfel“, Infostation, Picknickterrasse.

18h00 Abfahrt vom Westzipfel, Heimreise im Bus

19h00 Ankunft in Aachen, Sandkaulstraße

 

Projektpartner:

archigraphus | Markus Ulrich, Joachim Schmidt

Kustos BEGAS HAUS - Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg - stellv. Museumsleiter | Dr. Wolfgang Cortjaens

19. September 2015
09:00 - 19:00

Eintritt: 47.00
Ermäßigter Preis: 42.00