PERSPEKTIVE: Black Lens / Black Light

24. Oktober 2018 - 26. Oktober 2018

Veranstaltungs-Infos

Nach einem gelungen Auftakt Ende März in Paris findet nun Ende Oktober die Fortsetzung des PERSPEKTIVE-Projekts Black Lens / Black Light in Berlin statt. Als Echo auf die Ausstellung Op-Film: Eine Archäologie der Optik von Filipa César (lebt und arbeitet in Berlin) und Louis Henderson (lebt und arbeitet in Paris) haben Khiasma (Paris) und Archive Kabinett (Berlin) gemeinsam ein umfangreiches Rahmenprogramm in Form experimenteller Seminare erstellt. Neben internen Workshop wird ein öffentliches Screening und eine Diskussionsrunde stattfinden.

Beide Seminare wurden im Dialog miteinander entwickelt (mit einer Reihe von gemeinsamen Gastredner*innen), so dass jeweils spezielle Forschungsrichtungen verfolgt werden können, die sich dann gegenseitig ergänzen. In Paris hat "Black Lens" in einer Zeit der Geolokalisierung verschiedene Sehtechnologien untersucht und Minderheits-Ökologien herauszuarbeiten versucht, um Wissen zu schützen und zu teilen. Es ist diese Frage nach einer notwendigen Undurchsichtigkeit, einer ‚Ökologie des Schattens’, die dabei durch Kunstwerke und Gespräche aktiviert wird. "Black Lens" unterstreicht die Wichtigkeit, die Geschichte der Technologie mit der Geschichte von Völkern in Krisenzeiten in Relation zueinander zu setzen. Zeiten, in denen die Oberflächen der Ozeane zu Territorien des Konflikts und ihre Tiefen zu Räumen rücksichtsloser Ausbeutung, unhörbarer Erzählungen und tragischer Szenen geworden sind.

"Black Light", das Seminar / der Workshop in Berlin, beleuchtet in Zusammenarbeit mit Volker Pantenburg vom Harun Farocki Institute die Bedeutung von Farockis visuellem und intellektuellem Einfluss sowie seines materialistischen Ansatzes, der Bildtechnologien kritisch gegenüberstand. In Komplizenschaft mit der brasilianischen Theoretikern Denise Ferreira da Silva aus Vancouver präsentieren Olivier Marboeuf (Direktor von Khiasma) und Chiara Figone (Direktorin von Archive Kabinett) drei Tage lang Filmscreenings, Lesungen und Workshops rund um die Frage nach sozialer Gerechtigkeit, die aus der postkolonialen Situation heraus geboren wurde.

Was ist das Erbe der Aufklärung in Bezug auf die soziale und wirtschaftliche Organisation von Rechten und Besitztümern? Wie können wir sie dekonstruieren und gleichzeitig zeigen, wie sehr das radikale Licht der Vernunft, gestern wie heute, eine narrative Tarnung für ein System von Aneignung und Herrschaft ist? Wie können wir, in Anlehnung an feministische Theorien und Praktiken, Räume für Wohlwollen und Zusammenarbeit schaffen um einem gewaltsamen System zu entkommen, das verfügbare Ressourcen erschöpft?

  • 25.10.2018, 19 Uhr: Screening „Odyssey“ von Sabine Groenewegen und Lecture von Jörgen “Unom” Gario, anschließende Gesprächsrunde, Archive Kabinett Berlin
  • 26.10.2018, 20 Uhr, Archive Kabinett Berlin: öffentliche Diskussionsrunde mit den Workshopteilnehmer*innen Phanuel Antwi, Eric de Bruyn, Mustafa Emin, Kodwo Eshun, Emma Haugh, Louis Henderson, Suza Husse, Quinsy Gario, Natasha Ginwala, Raphaël Grisey, Sabine Groenewegen, Bettina Malcomess, Diana McCarty, Doreen Mende, Jota Mombaça, Arjuna Neuman, Rachel O’Reilly, Camilla Rocha Campos, Krista Belle Stewart, Wendelien van Oldenborgh, Anjalika Sagar, Susanne M. Winterling, Moro Yapha, Marika Yeo und Vivian Ziherl:

    1- Records / Archives, Technologies of the Eye, the Sonic

    2- The Global Condition, Raw Materialism, Inscriptions,

    Extractivism, Transplants

    3- Collective practices, Body, Voice, Language / Translation

Durch den Fonds PERSPEKTIVE gefördet

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24. Oktober 2018 - 26. Oktober 2018

Müllerstraße 133
13349 Berlin
Deutschland