Bild: Jean Baptiste Millot

Konzert in der Schlachthof: Souad Massi Trio Roots Nights

06. Februar 2018
20:00

Veranstaltungs-Infos

Präsentiert von Cosmo und dem Weser Kurier

Wenn schöne Frauen von schönen Dingen singen, dann handelt es sich meist um neuen französischen Chanson-Pop, denn im Nachbarland prägen ehemalige Schauspielerinnen von Jane Birkin bis Julie Delpy, alterslose Pop-Lolitas von Vanessa Paradis bis Alizée und das Exmodel Carla Bruni die Musikszene.

Auch Souad Massi passt in dieses urfranzösische Raster der ewigen femme fragile. Mit einem Unterschied nur: Souad Massi stammt aus Algerien, und ihre zur akustischen Gitarre vorgetragenen Chansons besitzen einen starken arabisch-andalusischen Touch.

Im Januar 1999 folgte Souad Massi einer Einladung nach Frankreich, um beim Musikfestival "Femmes d’ Algérie" gegen den Krieg in ihrem Land aufzuspielen. An drei Abenden in Folge zog sie das Publikum mit ihrer subtilen und ausdrucksstarken Art in ihren Bann, und aus dem einmaligen Engagement wurde ein längerer Aufenthalt. Im Sommer 2001 erschien ihr Albumdebüt "Raoui", das in Frankreich sehr große Aufmerksamkeit erregte. 2003 folgte ihr Album „Deb“.

Eine Aura von Zerbrechlichkeit und tiefer Traurigkeit umgibt die Songs, die sie in melancholischem Arabisch zur akustischen Gitarre vorträgt. Dennoch bleibt die Stimmung auf dem Album intim. Ihr letztes Album "Mesk Elil" erschien Ende 2005 in ganz Europa.

Ihrer Verwurzelung im Folk wegen wurde Souad Massi schon mit vielen anderen weiblichen Songwriterinnen verglichen, von Joni Mitchell bis Tracy Chapman. Dabei hat die algerische Songwriterin längst ihren eigenen, polyglotten Stil entwickelt. So wundert es nicht, dass ihre Musik auch heute noch wenig gemein hat mit jenem globalisierten Rai-Pop, den seine Stars wie Khaled und Cheb Mami im Ausland berühmt gemacht haben und der Algerien ins musikalische Bewusstsein des Westens gepflanzt hat.

Nebenbei studierte Souad Massi Stadtplanung an der Universität von Algier, und nach ihrem Diplom arbeitete sie in einem Büro für Stadtentwicklung. Als sich die politische Situation in Algerien Ende der 90er Jahre durch den blutigen Bürgerkrieg zuspitzte, eine Ausgangssperre das öffentliche Leben lahm legte und es überhaupt zu gefährlich wurde, sich mit dem Gitarrenkoffer durch die Straßen zu wagen, hängte Souad Massi ihr Instrument kurz entschlossen an den Nagel. Nun hat sie in Frankreich ihr künstlerisches Exil gefunden. Oder in ihrem Kopf. Denn: "Ich habe mich schon in Algerien wie eine Fremde gefühlt." Und in Frankreich erst recht. Während Souad Massi mit ihrer magischen Mischung aus algerischer Folklore, Singer/Songwriter-Pop und Flamenco längst Frankreich erobert hat, zieht seit "Deb" und „Mesk Elil“ auch Rest-Europa nach.



VVK 30.- AK 35.-

Vorverkauf unter booking@schlachthof-bremen.de und Tel: 0421-37775-0/-14

06. Februar 2018
20:00

Eintritt: 35.00
Eintritt ab: 30.00

Findorffstraße 51
28215 Bremen
Deutschland