Vortrag: Mai 68 und das Bildungs- und Schulwesen

07. Mai 2018
19:00

50 Jahre sind es her: Im Mai 68 begehrte in Frankreich die Jugend auf, die von Glück, Vergnügen und Freiheit träumte, während des längsten Generalstreiks Frankreichs die gesamte Arbeiterschaft andere, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen forderte. Wie kann man mit diesem Jubiläum umgehen? Diese Ereignisse können nur im Rahmen einer weltweiten Jugendbewegung und ihrer Forderungen verstanden werden. Es geht darum, Folgen, Konsequenzen, Widersprüche, aber auch Hoffnungen, neuen Möglichkeiten und gesellschaftliche Dynamik dieser Bewegung zu verstehen.

Mai 68 hat mit einer Studentenrevolte begonnen und hat schließlich das gesamte Schulwesen beeinflusst und grundlegende Veränderungen beschleunigt, besonders in den Inhalten - von der Grundschule bis zur Universität -, aber auch in den infrage gestellten Hierarchien und generell in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber hat nicht der Zahn der Zeit daran genagt und haben nicht die politischen Spaltungen, die Ansprüche einer zunehmend individualistischeren Gesellschaft oder die neuen, sozialen Beziehungen die proklamierten Ideale erledigt? Sind von Mai 68 nur noch 50 Kerzen übrig?

Diese brennenden Fragen stellt uns Jean-Claude Aparisi, Psychoanalytiker, Grundschulleiter und Dozent am Lehrerseminar Montpellier (IUFM) dar. Der Vortrag ist auf Französisch, die Debatte zweisprachig.