Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
„Es war einmal die DDR“
Ein Buch von Jean-Pierre Hammer (Texte, Berichte und Dokumente, Mit einem Vorwort von Edda Müller, Dreilinden Verlag Berlin, 2014), über seine Begegnungen mit Funktionären, Dissidenten und der Stasi.
Das französisch-ostdeutsche Verhältnis war immer etwas speziell. Vor allem Intellektuelle fühlten sich nicht selten angezogen von dem scheinbar „besseren“ Deutschland. Zu ihnen gehört in seinen jungen Jahren auch der spätere Germanistikprofessor Jean-Pierre Hammer. Bei seinem ersten Besuch in der DDR, der ihn 1962 von Berlin nach Weimar und Jena führt, wird er offiziell und mit offenen Armen empfangen. Im Jahr darauf lernt er in Ost-Berlin den Dissidenten Robert Havemann kennen und schätzen. Ihm verdankt Hammer den Kontakt zu anderen Regimekritikern wie Peter Huchel, Walter Janka, Jürgen Fuchs und Wolf Biermann, die er immer wieder in der DDR aufsucht. Sehr zum Missfallen der Staatssicherheit, die ihn zu überwachen beginnt und nicht mehr aus dem Blick lässt. Nach einem Interview Hammers mit Havemann, das zuerst im Januar1978 in Le Monde erscheint und weltweit Aufsehen erregt, verhängt Ost-Berlin ein Einreiseverbot. Hammers mit zahlreichen Stasi-Unterlagen und erstmals veröffentlichten Fotos dokumentierter Bericht ist der ganz persönliche Blick eines französischen Intellektuellen auf das Leben und die Menschen in der DDR. Ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte.
Mit dem Buchautor diskutieren:
Prof.Dr.Edda Müller, Fluchthelferin nach dem Mauerbau
Dipl.-Pol.Enrico Seewald, zuständig beim Forschungsverband SED-Staat an der FU Berlin für die Diplomatie der DDR
Die Diskussion leitet:
Dr.Klaus-Peter Schmid, langjähriger Frankreichkorrespondent der ZEIT
In deutscher Sprache
Anmeldungen unter: kultur.berlin@institutfrancais.de
19. September 2016
19:00