Kubistischer Krieg – Faschistischer Frieden. – Wenn Kunst Politik macht: der Fall Ardengo Soffici –

20. Juni 2016
18:15 - 20:00

Veranstaltungs-Infos

Zahlreiche Künstler der historischen Avantgarden sind freiwillig in den Ersten Weltkrieg gezogen. Sie glaubten, dass sich dadurch ihre Kunstprinzipien totalisieren ließen. Der Frieden danach nötigte ihnen jedoch eine problematische 'Rückkehr zur Ordnung' ab. Dieser Umschlag soll an zwei repräsentativen Zeugnissen von Ardengo Soffici nachvollzogen werden. Er hat mehrere Jahre der Pariser Avantgarde angehört und war u.a. mit Picasso und Apollinaire befreundet. Ein Text aus seiner Sammlung 'Simultaneità' verbindet den revolutionären Impetus von Rimbaud mit der kubistischen Auflösung bürgerlichen Gegenstandsdenkens. Ein anderer Text nach dem Krieg spiegelt die Gesinnungsgemeinschaft mit Mussolini wider, die mit einem ebenso radikalen Salto rückwärts in eine faschistisch herbei zu führende Vollendung der Einheit Italiens mündet.

 

 

Winfried Wehle ist em. ord. Prof. für Romanische und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Eichstätt; zurzeit ist er Gastprofessor am Romanischen Seminar der Universität Bonn. Er war Vorsitzender des Deutschen Italianistenverbandes und der Deutschen Dante-Gesellschaft und Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Feuilletonist der FAZ.

 

20. Juni 2016
18:15 - 20:00