Prof. Dr. Gérard Laudin: „Herder und Voltaire als Geschichtsphilosophen“

01. Februar 2016
18:15 - 20:00

Die Ideen der Aufklärung und der „Lumières“ haben unser heutiges Denken und unser Gesellschaftssystem geprägt – von einer Revolution des Verstands und historischen Bewusstseins über Religion und Sprache bis hin zur weiblichen Mitsprache. Die Vorträge der Veranstaltungsreihe beleuchten diese verschiedenen Aspekte aus einer interdisziplinären, deutsch-französisch vergleichenden Perspektive. Dabei werden Querbezüge, aber auch entscheidende Unterschiede zwischen den französischen Lumières und der deutschen Aufklärung herausgearbeitet.

Abgesehen von den Polemiken, die Herder und der Göttinger Schlözer gegeneinander und gegen Voltaire geführt haben , aber auch von späteren Kritiken Herders an Adelungs Versuch einer Kulturgeschichte des menschlichen Geschlechts, wird sich der Vortrag mit den Inhalten und Intentionen befassen, die sich hinter den Begriffen der "Universaltheorie", "Weltgeschichte", „Geschichtsphilosophie", "Enstehung der Menschheit" sowie "Kulturgeschichte" verbergen.



Seit 2005 ist Gérard Laudin Professor am Institut für Germanistik an der Universität Paris-Sorbonne. Seine Forschungsgebiete sind die deutsche Literatur und besonders das Theater des 17. bis 20. Jahrhundert. Er beschäftigt sich außerdem mit dem deutsch-französischen Kulturaustausch, der Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts (besonders der Geschichtsschreibung, der Geschichtsphilosophie und der politischen Ideengeschichte) sowie der Darstellung von Geschichte in fiktiven Werken.

Nicht zuletzt hat er L'œuvre de Johann Anton Leisewitz jusqu'en 1782 (Peter Lang, 1991), Berlin 1700-1929. Sociabilités et espace urbain (L’Harmattan, 2009) und mit Edgar Mass Représentations de l’histoire (Jannus-Verlagsgesellschaft, 1993) geschrieben.

Eine Veranstaltung des Institut français in Zusammenarbeit mit dem Romanischen Seminar (Prof. Dr. Paul Geyer) der philosophischen Fakultät der Universität Bonn.