Bild: Alix Marie, courtesy of the artist and Roman Road

Alix Marie – ADYTA

16. Februar 2018 - 23. März 2018

Veranstaltungs-Infos

Verschränkung von Fotografie und Skulptur in innovativen und komplexen Konstellationen

Als Gewinnerin des 2017 Portfolio Review Award zeigt Alix Marie zum Duesseldorf Photo Weekend ihre Einzelausstellung ADYTA im Ratinger Tor. Auf zwei Räume verteilt, präsentiert die Ausstellung zwei neue Installationen, The Pythia (2018) und Heracles (2018), die beide während ihrer Residenz in Void in Athen entstanden sind, inspiriert von der Beschäftigung der Künstlerin mit populärer griechischer Mythologie.

Maries Installationen verschränken Fotografie und Skulptur in innovativen und komplexen Konstellationen, die die kulturelle Repräsentationen und Aneignungen des Körpers hinterfragen und herausfordern.

Im ersten Raum des Ratinger Tors zeigt Marie The Pythia (2018), eine Installation eines Acryl gedruckten Selbstportraits der Künstlerin und einer Wasserfontäne samt Nebelschwaden und Schlangenfiguren. Der Titel bezieht sich auf die Hohepriesterinnen von Delphi aus der griechischen Mythologie. Die Priesterin war ein Orakel, eine mächtige prophetische Figur, die einen trance-ähnlichen Zustand erreichte, nachdem sie die natürlichen Gase einatmete, die aus dem Boden durchsickerten. In The Pythia, erinnern die maschinell hergestellten Nebelschwaden an das inspirierende Gas. Die Schlangen wiederum sind dem Symbolismus der Pythia verpflichtet, die dieselbe etymologisch Wurzel wie die Python hat. Marie’s Arbeit bezieht sich dabei insbesondere auf die mythologische Interpretation der Schlange, die symbolisch für das Schamhaar und die Angst vor weiblichen Genitalien steht.

Heracles (2018), installiert im zweiten Raum des Ratinger Tors, entspringt Maries Interesse, Genderkonstrukte zu erforschen und zu hinterfragen. In älteren Arbeiten beschäftigte sich Marie mit der Repräsentation und Wahrnehmung von Weiblichkeit, in letzterer Zeit widmet sie sich verstärkt der Untersuchung von Männlichkeit, sowohl als biologischen wie sozial definierten Faktor. Muskulosität wird verbreitet als besonderes Attribut von Männlichkeit betrachtet, was Marie dazu veranlasste, sich intensiv mit Bodybuilding zu befassen. In ihrer Serie Flex (2017) entnimmt sie Bildausschnitte von männlichen Bodybuilderarmen aus dem FLEX Magazin und nutzt das Thermosublimationsdruck-Verfahren, um dreidimensionale fotografische, Kissen-ähnliche Skulpturen zu fertigen. Aus dieser Werkgruppe entstand die neue Installation Heracles: zwölf dieser Kissen-ähnlichen Objekte, die einzeln auf Grillspießen befestigt, sich unentwegt um sich selbst winden und dabei die griechische Tradition des Drehgrills beschwören. Teil der Installation im Ratinger Tor sind drei dieser Objekte.

Beide Installationen setzen sich mit reduktiven Lesarten von Weiblichkeit wie Männlichkeit kritisch auseinander und hinterfragen Vorstellungen von Gender, die – trotz des gesellschaftlichen Fortschritts – immer noch großen Einfluss auf die individuelle Ausbildung vieler heutigen Identitäten haben. Die Ausstellung stößt eine Dialektik an, die latent in der Geschichte zwar gegeben ist, aber oftmals von Konventionen, die den Körper unterdrücken und kontrollieren, kleingehalten wird. In einer Zeit, in der die sexuelle Befreiung oftmals parallel zu ihrem Gegenteil läuft, reflektiert Marie die Möglichkeiten, sich den eigenen Körper wieder anzueignen.

Mit Unterstützung des Institut français Düsseldorf

Öffnungszeiten während des Dusseldorf Photo Weekend

16.02.: 18:00 – 21:00

17.02.: 12:00 – 20:00

18.02.: 12:00 – 18:00

Öffnungszeiten nach dem Dusseldorf Photo Weekend

Jeden Samstag: 12:00 – 18:00

und nach Vereinbarung (Bitte kontakt@duesseldorfphotoweekend.de kontaktieren)

16. Februar 2018 - 23. März 2018

Hofgartenrampe
40213 Düsseldorf
Deutschland