Azouz Begag Bild: © Astrid di Crollalanza

Begegnung mit Azouz Begag

18. November 2024
19:30 - 21:00

Veranstaltungs-Infos

Begegnung und Diskussion mit Azouz Begag, Schriftsteller und ehemaliger Minister für Chancengleichheit Frankreichs

Azouz Begag wird im Rahmen des Prix des Lycéens allemands im November nach Deutschland reisen, um sein Buch „Né pour partir - Récit de Mamadou, migrant mineur de Guinée“ vorzustellen. 

Eine exklusive Begegnung mit dem Autor wird am 18. November im Institut français veranstaltet. 

 

Azouz Begag wurde 1957 in Lyon geboren. Er ist als Schriftsteller, Soziologe, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker bekannt. Seine Eltern stammten aus Algerien und emigrierten 1949 nach Frankreich. In seiner Schulzeit wurde er häufig mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert. 
Ab 1980 war er am Institut für Sozial- und Humanwissenschaften in Lyon sowie als Forscher im CNRS tätig, der größten Forschungsorganisation Europas. An der Université Lyon 2 promovierte Begag 1984 in Wirtschaftswissenschaften mit der Arbeit »L’Immigré et sa ville« (Ü: Der Immigrant und seine Stadt), in welcher er sich soziologischen Studien zur Mobilität und Identität von Einwanderern widmete. 1988 übernahm er eine Gastprofessur an der Cornell University im US-Bundestaat New York.

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit trat er 1986 mit seinem autobiografisch geprägten Jugendroman »Le Gone du Chaâba« (dt. »Azouz, der Junge vom Stadtrand. Eine algerische Kindheit in Lyon«, 1998) auch als Schriftsteller hervor. Darin reflektiert er humorvoll und detailliert seine eigenen Erfahrungen als Kind eines Gastarbeiters, thematisiert die doppelte Identität und reflektiert den Unterschied zwischen den Einwanderergenerationen. Der Roman wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und 1998 verfilmt. Seitdem verfasste Begag mehr als zwei Dutzend Kinder- und Jugendbücher, Romane sowie zahlreiche Essays und Sachbücher zu kulturellen und politischen Themen mit besonderem Fokus auf Fragen der Immigration und Integration. Sein Essay »C’est quand il y en a beaucoup …« (2011; Ü: Wenn es davon viel gibt …) setzt sich auf der Grundlage seiner langjährigen Erfahrung als Soziologe und Politiker mit aktuellen Gefahren und Problemen in der französischen Gesellschaft auseinander, ebenso wie sein autobiografischer Roman »Salam Ouessant« (2012).

Seit 2004 ist Begag Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen. 2005 bis 2007 war er beigeordneter Minister für die Förderung von Chancengleichheit. Begag wurde 2005 zum Ritter der Ehrenlegion sowie des Ordre national du Mérite ernannt. Er ist Schirmherr der NGO Bibliothèques Sans Frontières, die sich weltweit für die Gründung und Unterstützung von Bibliotheken einsetzt, und lebt in Paris.

© internationales literaturfestival berlin

 

18. November 2024
19:30 - 21:00

Eintritt: frei

Institut français Düsseldorf
Bilker Straße 9
40213 Düsseldorf