Bild: Musées nationaux des Alpes-Maritimes / Photo P. Gérin

Diana Gay: Fernand Léger et la vie moderne (de 1925 à 1940)

04. Mai 2016
18:00

Veranstaltungs-Infos

Fernand Léger et la vie moderne (de 1925 à 1940)

Diana Gay, Musée national Fernand Léger

Vortrag in deutscher und französischer Sprache

Übersetzung: Stefan Barmann

Als Stadtmensch vagabundiert Fernand Léger durch die Straßen von Paris und entdeckt dabei eine sich ständig durch Wissenschaft, Werbung, Kino, Radio, moderne Fortbewegungsarten und volkstümliche Kreativität erneuernde Realität. Auf der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen zur Umsetzung einer nicht greifbaren Realität setzt Léger seine kubistischen Forschungen anhand von Fotografie und Film fort. Durch die zunehmende Beschleunigung des modernen Lebens fragmentiert Léger daraus die Darstellung und rekonstruiert die Intensität zweidimensional durch Zoom-, Formkontrast- und Farbeffekte. Zwischen 1928 und 1933 offenbart sich der surrealistische Einfluss in der Reihe der Objets dans l'espace , in der sich die Formen auflösen, transformieren und bimorph werden. In der Wandkunst verfolgt Léger weiter den Ansatz einer künstlerischen Ausdrucksform in Monumentalformat (z.B. Beitrag zur Internationalen Ausstellung für Kunsthandwerk und Industriekunst in Paris 1925, abstrakte Komposition für die Halle einer französischen Botschaft). Er kreiert Bühnenbilder für Filme und dreht selbst Filme.

Aufgrund seines Interesses für die Wahrnehmung der Kunst erprobt er seine Kontrasttheorie im Dienste des sozialen Wohlergehens. Er hält Vorträge, rühmt die Elekrifizierung sowie die nächtliche Öffnung der Museen und nimmt an zahlreichen Bewegungen und Ereignissen teil, die den Kunstdialog unterstützen. Als es für ihn unmöglich wird zu malen, flieht er 1940 in die Vereinigten Staaten. Gemeinsam mit anderen exilierten Künstlern führt er jenseits des Atlantiks seine künstlerischen Recherchen fort und bereitet sich auf seine Rückkehr nach Europa vor, um seinen Traum zu verwirklichen. Kunst ist in seinen Augen eine soziale Dienstleistung und soll die Lebensbedingungen verändern. Der Künstler strebt eine Synthese der Künste  durch den Dialog von Malerei und Architektur an, um eine dynamisierende oder beruhigende Atmosphäre für jeden Einwohner zu schaffen, eine „polychromen Stadt des Glücks“, ein Begriff, der von anderen Künstlern aufgegriffen wird.

Diana Gay ist seit Juli 2011 die Kuratorin des Kulturerbes des Musée national Fernand Léger in Biot. Zuvor war sie an dem Musée départemental Henri Matisse in Le Cateau-Cambrésis und an dem Musée d'art contemporain du Val-de-Marne in Vitry-sur-Seine tätig. Sie hat sich auf moderne und zeitgenössische Kunst spezialisiert und interessiert sich besonders für die Kulturgeschichte der Kunst im 20. Jahrhundert.

in Zusammenarbeit mit dem K 20 - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

Im Rahmen der Ausstellung „Malerei im Raum“, die vom 09.04. bis 03.07. im Museum Ludwig Köln zu sehen ist.

04. Mai 2016
18:00