Bild: Xavier Lambours / Signatures

Gaijin Story - Eine Fotoausstellung von Xavier Lambours

10. Mai 2017 - 09. Juni 2017

Veranstaltungs-Infos

Japan in den Bildern von Xavier Lambours

Die Ausstellung « Gaijin Story » wurde von Espace 19 Paul Fort produziert und entstand nach einer Künstlerresidenz von Xavier Lambours in der Villa Kujoyama in Kyoto im Jahre 1992.

Warnung, Prolog, Einleitung.

Egal wie neugierig, geduldig und willig ich bin – in Japan werde ich immer ein Gaijin, ein Fremder, bleiben.

Es fiel mir schwer, das zu akzeptieren, aber Japan hat mich ermüdet, Japan ist ermüdend, ein Fremder ist dort wie eine zum Scheitern verurteilte Transplantation.

Es ist ein von Millionen Wesen durchzogenes Meeresungeheuer, denen die Wünsche von uns Fremden gleichgültig sind. Es ist eine Täuschung.

Man muss Japan verlassen, um – wie bei einer Droge – eine Entziehungskur zu machen.

Japan ist eine menschliche Herausforderung für die Welt, ein Fegefeuer, das mich fasziniert und zugleich abgestoßen hat. Ich habe dort Hölle und Paradies, Enthusiasmus und Alptraum durchlebt.

Wenn ich meine Reisenotizen lese, so weiß ich, dass ich es nicht besser machen konnte, als über eine intime Erfahrung, ein zielloses Abenteuer zu berichten:

„Japan schläft mit offenen Augen, Japan ist eine Katze, es miaut, frisst und schläft wie eine Katze, es fordert unerlässlich Aufmerksamkeit. Es verschleiert ein gequältes Geschlecht. Japan ist niedlich, man möchte ihm den Hals kraulen…“ 

Nach meiner Rückkehr wusste ich jedoch, dass dieses Exil hilfreich gewesen ist. Im vom Amerikaner King-Kong aufgekauften Godzilla-Land, das er in einer wunderbaren B-Serie herausforderte. Ich habe wieder an mein Lieblingsuniversum angeknüpft, dem der Comics, des Unterhaltungskinos und der Volkshelden. Als „Pied nickelé“ auf Achse war ich wieder neugierig geworden. Ich habe die Begegnungen – ob ernst oder leicht – aufgesogen, ohne den Anspruch zu verstehen oder zu erklären, habe mich meinem Erstaunen hingegeben und mich von den Entdeckungen bereichern lassen. Manchmal bekam ich, auf den man mit dem Finger gezeigt hatte, jedoch die Revanche der Unverschämtheit, die dem Gaijin erlaubt, Reivax wiederzufinden, meinen Doppelgänger. Schließlich also ein Happy-end eines Abenteuers, von dem ich glaubte, mich darin zu verlieren. Japan ist einzigartig. (Xavier Lambours)

Xavier Lambours lebt und arbeitet in Paris. Erste Erfahrungen sammelt er mit Reportagen und Fotoromanen während seiner siebenjährigen Tätigkeit bei der Zeitschrift Hara Kiri. 1983 berichtet er erstmals über das Festival von Cannes für Libération und arbeitet u.a. für Le Monde, Télérama, Géo und VSD. Er stellt regelmäßig aus (Rencontres d´Arles, Visa pour l´image, Centre Pompidou, Centre national de la photographie) und ist 1989 Preisträger des Prix Kodak, 1992 der Villa Kujoyama und erhält 1994 den Prix Niépce. 1998 lässt Louis Vuitton ihm ein Jahr lang freie Hand, woraus das Buch „Rebonds“ entsteht. Die Maison européenne de la photographie widmet ihm 2011 eine Retrospektive. 2014 erhält er vom MC2 Grenoble den Auftrag für ein monumentales Fotofresko von 30 Metern Länge für die Treppenöffnung des Theaterempfangs. Er ist Autor verschiedener Werke, wie „Ciné-monde“, „Japon“, „Vélolavie“, „Cinéma“ und „Dans le ventre de Hara Kiri“. Xavier Lambours beendete soeben eine Künstlerresidenz am „La capsule“ in Le Bourget zur Erstellung eines Fotoromans. Lambours ist Mitglied von Signatures – maison de photographes.

Vernissage am 20. Mai um 18:00 Uhr im Rahmen des Japan-Tags in Düsseldorf

In Zusammenarbeit mit Japan Foundation – Japanisches Kulturinstitut in Köln

10. Mai 2017 - 09. Juni 2017

Bilker Straße 7-9
40213 Düsseldorf
Deutschland