Studienabend: Les Malgré-nous

29. November 2019
15:00

Workshop für Studierende mit dem Autor und Journalisten Philippe Collin

In französischer Sprache

„Malgré-nous“, das bedeutet auf Deutsch so viel wie „Wider unseren Willen“. Als Malgré-nous werden in Frankreich diejenigen Elsässer und Lothringer bezeichnet, die während des Zweiten Weltkriegs in die deutschen Truppen zwangsrekrutiert wurden. Hintergrund der Zwangsverpflichtung der ca. 130 000 Männer war die Annexion Elsass-Lothringens an das Deutsche Reich nach dem Frankreichfeldzug und der Errichtung der deutschen Besatzung in Frankreich ab 1940. Trotz vermehrter Versuche sich dem Einsatz zu entziehen, war es schwer der Rekrutierung zu entkommen, da jeglicher Widerstand die gesamte Familie in Gefahr brachte. Die so ab 1942 Eingezogenen mussten größtenteils in der Wehrmacht oder auch der Waffen-SS an der Ostfront kämpfen, wurden aber teils auch an die Westfront geschickt. Besonders der Einsatz von 13 Malgré-nous bei dem von Waffen-SS-Truppen begangenen Massaker von Oradour-sur-Glane löste nach dem Krieg heftige Debatten über deren Rolle im Zweiten Weltkrieg aus.

Der Studienabend widmet sich der komplexen Geschichte der Malgré-nous, die auch Philippe Collin und Sébastian Goethals in ihrer jüngst ins Deutsche übersetzten Bande dessinée „Le voyage de Marcel Grob“ thematisieren.

Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich unter 0201 88 42325 oder dfkz@stadtbibliothek.essen.de

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Romanische Sprachen & Literaturen der Universität Duisburg-Essen und dem Romanischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum