Verdun. Eine Jahrhundertschlacht im Kontext der Geschichte

13. April 2016 - 22. Juni 2016

Veranstaltungs-Infos

Verdun: eine "Jahrhundertschlacht" im Kontext der Geschichte | Ringvorlung | Helmut Schmidt Universität

Das Gelände der Helmut-Schmidt-Universität beherbergte einst eine Artillerie-Kaserne, deren Namen an das mächtigste Fort der Festung Verdun erinnern sollte: Douaumont. Die Schlacht um Fort und Festung, bei der zwischen Februar und Dezember 1916 über 300.000 Menschen ihr Leben ließen, jährt sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal. Grund genug, einer der blutigsten Materialschlachten der Weltgeschichte kritisch zu gedenken.

 

Die Ringvorlesung ist öffentlich, der Eintritt frei, und es finden alle Vortragsveranstaltungen in der Hauptbibliothek (barrierefreier Zugang) statt.

in der Hauptbibliothek der Helmut-Schmidt-Universität, Holstenhofweg 85 · 22043 Hamburg

INITIATOR: Professur für Neuere Geschichte unter Berücksichtigung Westeuropas, Univ-Prof. Dr. Bernd Wegner

ANFAHRT: Sie erreichen die Helmut-Schmidt-Universität mit den Buslinien E62, M10, 261, 263 und der Schnellbuslinie 35 (Haltestelle Universität der Bundeswehr).

 

Jeweils mittwochs, 19:15 Uhr

13. APRIL 2016

Prof. Dr. Thomas Höpel (Leipzig) : Der deutsch-französische Grenzraum als Kultur- und Kriegslandschaft

Der deutsch-französische Grenzraum war stets eine Zone der Kulturverflechtung und des  Kulturzusammenstoßes und wurde später ein Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich, der die nationalen Emotionen auf beiden Seiten stark aufwühlte. In der Vorlesung wird nach den sich ändernden Grenzkonzepten seit der Frühen Neuzeit gefragt, und es werden die daraus   resultierenden Konsequenzen für die deutsch-französischen Beziehungen sowie für die Bewohner des deutschfranzösischen Grenzraums analysiert.

27. APRIL 2016

Prof. Dr. Bernd Wegner (Hamburg): Der lange Weg in den Großen Krieg

Der 1914 ausbrechende Krieg zwischen Deutschland und Frankreich war weder zufällig noch unvermeidlich. Vielmehr waren die Beziehungen zwischen beiden Ländern im Vorfeld des Ersten Weltkriegs weit vielschichtiger gewesen, als die Schlagworte von „Erbfeindschaft“ und „Revanche“ vermuten lassen. Die Vorlesung wird, ausgehend von einem Rückblick auf das 19. Jahrhundert, sowohl die längerfristigen Ursachen des Kriegs als auch das Verhalten der Berliner und Pariser Regierung in der Julikrise 1914 beleuchten.

4. MAI 2016

Dr. Olaf Jessen (Husum): Die Schlacht bei Verdun

Verdun 1916 – längste Schlacht der Weltgeschichte, Sinnbild des totalen Kriegs, Markstein für das 20. Jahrhundert. Weshalb Verdun? Warum dauerte die Schlacht so lange? In den Generalstäben operierten die Eliten der französischen und deutschen Militärakademien. Ausgerechnet ihnen ist „Verdun passiert“. Was waren die Gründe? Vergessene Quellen erlauben einen neuen Blick auf die Führung beider Seiten. Und dieser Blick beunruhigt noch in unserer Gegenwart.

8. JUNI 2016

Dr. Arndt Weinrich (Paris): ‚Verdun‘ in der deutschen Erinnerungskultur

Die Schlacht von Verdun ist die einzige Schlacht des Ersten Weltkriegs, die heute noch im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert ist. Als deutsch-französische Schlacht par excellence steht sie stellvertretend für den Schrecken der Materialschlacht. Der Vortrag zeichnet den Aufstieg ‚Verduns‘ zum Mythos in der Weimarer Republik und im Dritten Reich nach und verfolgt den Aufstieg des ‚Frontkriegers von Verdun‘ zur Verkörperung des deutschen Weltkriegssoldaten schlechthin.

15. JUNI 2016

Dr. Elise Julien (Lille): ‚Verdun‘ im kollektiven Gedächtnis

Frankreichs Verdun war die längste, vielleicht auch die unmenschlichste Schlacht an der Westfront  des Ersten Weltkriegs. Sie hat tiefe Spuren in der Erinnerungskultur der Franzosen hinterlassen, wurde bald zu einem Mythos und wandelte sich später zu einem Symbol für den ganzen Ersten Weltkrieg. Der Vortrag wird sich mit der Entstehung und Entwicklung dieser Verdun-Verarbeitung durch Politik und Gesellschaft befassen.

22. JUNI 2016

Prof. Dr. Ulrich Lappenküper (Hamburg/ Friedrichsruh): Von der ‚Erbfeindschaft‘ zur Versöhnung: Frankreich und Deutschland jenseits von ‚Verdun‘

Vor dem Hintergrund der Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts kann die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nur als „Wunder“ bezeichnet werden. Dank Adenauer und de Gaulle gewann sie völkerrechtliche Gestalt; später wurde die Achse Paris – Bonn/ Berlin gar als „Schicksalsgemeinschaft“ wahrgenommen. Doch zur Verklärung besteht kein Anlass. Unter der Oberfläche von gestanzten Freundschaftsbeteuerungen gären noch heute verdrängte Ängste, verhüllte Drohungen. Die „Erbfreundschaft“ bleibt daher „un plébiscite de tous les jours“.

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13. April 2016 - 22. Juni 2016