Im Schatten der Trikolore: Der Wiener Kongress im Wandel Europas um 1800

09. Juni 2015
18:30

Veranstaltungs-Infos

Wie korrespondierte eine geistreiche Französin und spätere rheinische Fürstin zu den dramatischen Verhältnissen ihrer Zeit nach der Französischen Revolution? Wer war der Hauptsekretär des Wiener Kongresses und welche Bedeutung hatte er neben Metternich? Wie reagierte man in Frankreichs Öffentlichkeit auf diese Neuordnung Europas von Wien aus? Am Beispiel unterschiedlicher Akteure werfen Historiker der Universität zu Köln kurze Schlaglichter in eine von tiefgreifenden politischen und sozialen Umwälzungen geprägte Zeit der europäischen Geschichte.

Kurzvorträge:

Gudrun Gersmann: Auf den Spuren der Constance de Salm (1767 – 1845): Eine Französin im Rheinland. Zur Wahrnehmung der politischen und sozialen Umwälzungen in Europa um 1800. Wie nimmt eine geistreiche Pariser Salondame, eine publizistisch aktive Französin und frühe Streiterin für die Emanzipation, die es als Ehefrau des rheinischen Adligen und unter Napoleon zum Fürsten aufgestiegenen Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck zu Beginn des 19. Jahrhunderts an den Niederrhein verschlagen hat, mit ihrem illustren Freundeskreis die politischen und sozialen Umwälzungen des frühen 19. Jh. wahr? Der Vortrag beleuchtet Leben und Wirken der Constance de Salm ausgehend von ihrer umfangreichen, ca. 8000 Briefe umfassenden Korrespondenz, die kürzlich online gestellt wurde.



Michael Rohrschneider: Der Kongress tanzt … aber nicht nur! Zum Leben und Wirken des Friedrich von Gentz (1764-1832) Friedrich von Gentz zählt zu den herausragenden Publizisten und einflussreichen politischen Akteuren der Umbruchzeit um 1800. Er vollzog eine charakteristische Wandlung vom nachdrücklichen Befürworter der Ideen der Französischen Revolution zum erbitterten Gegner der im Gefolge der revolutionären Ereignisse in Frankreich auftretenden Gewaltausbrüche und erlangte als enger Berater des Fürsten von Metternich große politische Bedeutung. Der Vortrag folgt den bemerkenswerten Spuren, die der Hauptsekretär des Wiener Kongresses in der europäischen Geschichte hinterlassen hat.



Bernd Klesmann: „Les cabinets et les peuples“: Pariser Perspektiven auf den Wiener Kongress Die Neuordnung Europas ab 1814/15 stieß in der französischen Öffentlichkeit vielfach auf Ablehnung. In der Erinnerung an die jäh zu Ende gegangenen Jahre nationaler Größe und europäischer Hegemonie fand die Opposition gegen das Königtum der Restaurationszeit ein geistiges Forum des literarisch-politischen Austauschs. Ein Blick auf die Presselandschaft der Jahre nach dem Wiener Kongress zeigt Bedeutung und Reichweite dieser Strömungen auf dem Weg in die Julirevolution.

Mit moderierter Diskussionsrunde

Eine Veranstaltung in deutscher Sprache



In Zusammenarbeit mit: Forschungsstelle Universitätssammlung Friedrich von Gentz

Im Rahmen des Themenjahres 2015 der Kölner Wissenschaftsrunde „Älter Bunter Kölner. Gesellschaft im Wandel“,

www.themenjahr.uni-koeln.de

 

Anmeldung unter Tel.: 0221-9318770 oder info.koeln@institutfrancais.de

09. Juni 2015
18:30