Bild: L.Réa/DNA

Vortrag Prof. Claude Muller: Regionale Identitäten im Widerstreit – Zur Geschichte des Elsass und der Rolle der Katholiken seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert

08. März 2017
19:00

Veranstaltungs-Infos

Am Mittwoch, 8. März findet der letzte Vortrag der thematischen Reihe „Alsatia – ein Verlag zwischen Widerstand und Kollaboration“ statt: Der Historiker und Elsass-Experte Prof. Claude Muller (Straßburg) hält einen Vortrag zu regionalen Identitäten im Widerstreit am Beispiel der katholischen Eliten im Elsass vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Die Abtretung des Elsasses an Deutschland im Jahr 1871 löst die Flucht eines Teiles der Eliten in Richtung Frankreich aus. Angesichts der deutschen Fremdherrschaft engagierten sich viele Geistliche in der Politik, um die katholischen elsässischen Interessen zu verteidigen. Dies erklärt, warum bei den Wahlen zum Reichstag 1874 sechs von elf Abgeordneten katholische Priester waren. Von nun an sind alle Bedingungen für die Geburt eines elsässischen Zentrums, das sich jedoch nicht immer an das deutsche Zentrum angleicht, erfüllt.

Ab diesem Zeitpunkt sind Religion und Politik unwiderruflich verstrickt, umso mehr, als in der Region viele Protestanten und Juden leben. Die Rückkehr des Elsasses an Frankreich löst die Probleme nicht, ganz im Gegenteil. Die Situation ändert sich nicht und spitzt sich 1940 dramatisch zu.

Prof. Claude Muller lehrt und forscht an der Université de Strasbourg und ist Leiter des „Institut d'Histoire de l'Alsace“. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Elsass vom 17. bis zum 20. Jahrhundert in politischer, ökonomischer und religiöser Hinsicht.

Mittwoch, 8. März

Beginn: 19.00 Uhr

Salon des Institut Français Mainz, Schillerstraße 11

Eintritt frei

08. März 2017
19:00

Vortrag: Regionale Identitäten im Widerstreit
Schillerstraße 28
55116 Mainz
Deutschland