Begegnung mit Shumona Sinha: Apatride (Staatenlos)

07. Oktober 2017
18:00

Im Rahmen des Buchmessenschwerpunkts „Frankfurt auf Französisch“ findet eine Begegnung mit der französischsprachigen Schriftstellerin Shumona Sinha in deutscher und französischer Sprache, mit Lesung von Auszügen aus ihrem Roman „Apatride“, statt. Dieser erscheint in September2017 unter dem Titel „Staatenlos“ in einer deutschen Übersetzung von Lena Müller im Verlag Edition Nautilus.

Shumona Sinha, die durch ihren preisgekrönten Roman »Erschlagt die Armen!«, einer literarischen Abrechnung mit Frankreichs Asylsystem, schlagartig berühmt wurde, erzählt in »Staatenlos« vom Schicksal dreier Frauen - entwurzelt, heimatlos, nie ganz angekommen in einer Gesellschaft, die unlebbar ist, vor allem für Frauen und Fremde. Esha stammt aus wohlhabendem, gebildetem Milieu in Kalkutta, sie ist aus Liebe zur Sprache nach Paris gekommen, einem romantischen Traum folgend.

Mina ist Analphabetin und stammt aus einer Bauernfamilie, die seit Generationen Land in Bengalen bewirtschaftet, das ihr nicht gehört. Marie schließlich wurde schon als Säugling von liberalen französischen Eltern adoptiert. Sie reist regelmäßig nach Indien, auf unbestimmter Suche nach Exotik und ihrer eigenen unauffindbaren Herkunft.

Shumona Sinha erzählt von Rassismus, Sexismus und Unterdrückung in Frankreich wie in Indien.

Shumona Sinha, geboren 1973 in Kalkutta, lebt seit 2001 in Paris, wo sie auch als Dolmetscherin für Asylsuchende tätig war. Nach der Veröffentlichung des vielfach ausgezeichneten Buches „Erschlagt die Armen!“ verlor sie ihre Arbeit bei der französischen Migrationsbehörde.

(Text: Literaturbüro NRW)

Moderation: Maren Jungclaus, Literaturbüro NRW

Lesung des deutschen Textes: Latifa Lalee

Übersetzung des Gespräches: Stefan Barmann

Veranstalter der Reihe: Literaturbüro NRW und Frauenberatungsstelle Düsseldorf, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Stadtbüchereien Düsseldorf, zakk und in Kooperation mit dem Institut français Düsseldorf