Ausstellung: Geometrie à la française

10. November 2017 - 15. Dezember 2017

Veranstaltungs-Infos

Druckgrafische Werke von Sonia Delaunay, Auguste Herbin, François Morellet & Aurélie Nemours aus der Sammlung Würth

Die abstrakte Kunst ist nicht zuletzt dank der langjährigen, engen Beziehung des Sammlers Reinhold Würth mit der Galerie Denise René in Paris einer der wichtigsten Sammlungszweige der Sammlung Würth. Denise René, die ihre Galerie 1945 gründete, machte die Abstraktion zu ihrem Programm; sie vermittelte die historische Bedeutung mit Ausstellungen zu Mondrian, Malewitsch, Kandinsky oder Albers, um zugleich die zeitgenössische Avantgarde der Abstraktion mit legendären Ausstellungen wie „Le mouvement“ ins Zentrum zu rücken. Damit setzte sie auch ein Zeichen gegen die damalige Dominanz informeller Abstraktion. Die Werke Auguste Herbins, Aurélie Nemours – Künstler ihrer Galerie – aber ebenso Sonia Delaunays, Wegbereiterin einer geometrischen Kunstsprache, oder François Morellets stehen dagegen für eine kühle, rationale Seite der Abstraktion. „Sie zwingen das Auge, eine Situation oder einen Ablauf in ihrer Faktizität zu akzeptieren. Das Geschmacksurteil wird dabei nebensächlich. Der Betrachter trifft auf ein Sehen, das sich des Sehens bewusst wird.“ (Werner Spies)

Die vier Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung bilden unterschiedliche Generationen und Ausrichtungen der konkreten Kunst in Frankreich ab. Sonia Delaunay (1885-1979), die in ihren Arbeiten die Strenge geometrischer Formen mit expressiven, poetischen Elementen vereint und sich auch als Designerin einen Weltruf erarbeitete, gilt als Pionierin der Abstraktion überhaupt. Auguste Herbin (1882-1960), der sich anfangs am Orphismus von Sonia und Robert Delaunay orientierte, entwickelt später eine fundiert programmatische Herangehensweise und erweist sich als engagierter Theoretiker der Abstraktionsbewegung. Aurélie Nemours (1910-2005) absolviert eine ausgedehnte Lehrzeit, zuletzt bei Fernand Léger, bevor sie sich – unterstützt von Herbin – stringent auf ihre stark reduzierte Bildsprache konzentriert, in der Horizontale, Vertikale, rechter Winkel, die Linie und die einfachen Formen des Vierecks und das Quadrat dominieren. François Morellet (1926-2016) tritt Ende der 1950er Jahre als Vertreter einer jüngeren Generation mit systematischen, intellektuellen, gleichwohl spielerischen Arbeiten in Erscheinung, in denen nicht selten der Zufall eine gestalterische Rolle übernimmt.

Die Ausstellung im Institut français Stuttgart gibt in einer repräsentativen Auswahl an druckgrafischen Arbeiten dieser bedeutenden Künstlerinnen und Künstler Einblick in deren Werk und die vielschichtige Welt konkreter Kunst.

Die Vernissage findet am Donnerstag, den 9. November um 19.30 Uhr statt.

Ausstellungsöffnungszeiten: Di-Do 13.00-18.00 Uhr, Fr 10.00-16.00 Uhr

Eintritt frei

Veranstalter: Institut français Stuttgart & Sammlung Würth

10. November 2017 - 15. Dezember 2017

Schloßstraße 51
70174 Stuttgart
Deutschland