Bild: Roger von Heeremann

Boualem Sansal: 2084 – Zukunftsroman einer religiösen Weltdiktatur

08. Juni 2016
20:00

Veranstaltungs-Infos

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Wie wir leben können. Terror, Text und Wirklichkeiten" sind Boualem Sansal und Stephan Milich im Literaturhaus zu Gast.

2084 ist ein düsterer Blick in die Zukunft: Es herrscht eine religiöse Weltdiktatur. In Abistan, so der Name des Landes, liegt das Volk dem Gott Yölah und seinem Propheten Abi zu Füßen. In Boualem Sansals neuem Roman 2084, ins Deutsche übersetzt von Vincent von Wroblewsky, gibt es keinen Dschihad und keine Attentate. Jeder unterwirft sich freiwillig den Regeln und Normen. Der Feind, den die Ungläubigen einst darstellten, ist so endgültig besiegt, dass der Begriff aus dem Vokabular gestrichen wurde. Am Rande dieser Welt lebt der lungenkranke Ati in einem Sanatorium in der Wüste und versucht, seine Gefühle des Zweifels zu unterdrücken.

Boualem Sansal, 2011 ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels, sieht seinen Roman als Fortsetzung von Georges Orwells 1984. In seinem Blick in die Zukunft tauchen dabei Parallelen mit aktuellen Ereignissen und Strategien des IS auf; so gibt es z.B. in Abistan keine Vergangenheit, keine Geschichte mehr, sie ist ausgelöscht worden. Mit ihm spricht Stephan Milich, Übersetzer arabischer Lyrik, unter anderem von Mahmud Darwisch, Islamwissenschaftler und Kurator zahlreicher Veranstaltungen zu arabischer Literatur.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch statt.

Eintritt: 10,-/ 8,-/ 5,- €. Kartenreservierung in der Buchhandlung im Literaturhaus oder unter www.reservix.de, für Literaturhausmitglieder unter Tel. 0711 22 02 17 47 oder info@literaturhaus-stuttgart.de.

Veranstalter: Institut français Stuttgart & Literaturhaus Stuttgart.

08. Juni 2016
20:00

Eintritt ab: 5.00