Bild: David Desaleux

Buchvorstellung/Performance LIVRE & LIVE – Fabien Pinaroli/KVM

19. November 2015
19:00

Veranstaltungs-Infos

Buchvorstellung von Fabien Pinaroli und Performance des franko-koreanischen Künstlerduos Ju Hyun Lee und Ludovic Burel

Buchvorstellung mit Gespräch und Performance:

Re: vers une histoire mineure des performances et des expositions

Fabien Pinaroli (dir), it: éditions, 2014

Am 19. November wird der in Lyon ansässige Kurator und Kunstkritiker Fabien Pinaroli im Rahmen eines Gesprächs mit Jean-Baptiste Joly (Direktor der Akademie Schloss Solitude) sein Buch Re: vers une histoire mineure des expositions et des performances vorstellen. Das im September 2014 erschienene Werk enthält eine Essaysammlung mit Texten und Bildern zur Ausstellung Celebration of the Body. Ursprünglich wurde die Ausstellung im Jahre 1976 von Ingrid und Iain Baxter (N.E. Thing Co.) im kanadischen Windsor organisiert. 2012 kam es gewissermaßen zu einer „Reaktivierung“ der Ausstellung durch Fabien Pinaroli et al. Diese erfolgte in drei Teilen in Lyon, Saint-Fons und London. Dabei bestand der Londoner Teil des Projektes aus einem zweitägigen Workshop mit dem Titel Re:Towards ‘Minor’ Histories of Exhibitions and Performances. In einer Reihe von Vortragsperformances experimentierten 21 Künstler und Kuratoren mit verschiedenen Strategien zur Wiederaufnahme der Ausstellung. Darunter befanden sich Ideen wie die einer „re-publication“ (Neuveröffentlichung), die eines Raubkatalogs, die einer gerichtlichen Untersuchung sowie die Idee der „ré-animation“ (Wiederbelebung) oder der Erinnerung unterstützt durch Videoaufnahmen. Pinarolis Buch Re: vers une histoire mineure des expositions et des performances schafft eine Verbindung der Londoner Performances zur Publikation, sozusagen von „live“ zum „livre“ – vom Lebendigen zum Buch – im Original unterscheiden sich diese zwei Worte nur durch einen einzigen Buchstaben: das R aus Re.

 

Counter Fictional Design / Design contre-fictionnel

Performance PPKK (Pop and Political Korean Karaoke – To sing Foucault)

Das franko-koreanische Künstler- und Forscherduo Ju Hyun Lee und Ludovic Burel mischt in seinen Arbeiten Installationen, Performances und Publikationen. Unter dem post-identischen Akronym KVM – je nach Projekt steht es entweder für Korean Vitra Museum, Korean Vocal Museum, Korean Vernacular Museum etc. – hinterfragen sie kritisch den Stellenwert des Designbegriffs. Ein Begriff, den man heute genauso gut für Objekte wie auch für Verhaltensweisen verwenden kann – sowohl im kulturellen, als auch im Bereich des Managements. Mit ihrem Interesse an postkolonialen Fragen knüpfen sie an die Theorien von Homi K. Bhabha an und fordern einerseits „mimétisme“ (Nachahmung/„fast gleich, aber nicht komplett gleich“), auf der anderen Seite fordern sie eine „sournoise civilité“ (sly civility/falsche Höflichkeit).

Biographien:

Ju Hyyun Lee ist Performance-Künstlerin. 2012 gründete sie gemeinsam mit dem Künstler und Verleger Ludovic Burel (readit.fr) die Rechercheplattform KVM, deren Fokus hauptsächlich auf der Gesellschaftskritik am Designbegriff liegt. Ihre Arbeiten in Form von Installationen präsentierten sie weltweit: Store & Scores (Galerie Tator, Lyon); Parasite & Mimicry (im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Vilnius, Litauen); Shangha•zer Vitra, (Bazar Compatible, Shanghai); Local Line, (im Museum für moderne Kunst Saint-Etienne sowie in der Kirche von Saint-Pierre, Firminy); Kunsthalle Archaeology, (im Cheongju Art Studio, Cheongju, Republik Korea). Einige Installationen zeigten sie im Zusammenhang mit Performances anlässlich von Celebration of the Body #2 im Musée des moulages (Gipsabruckmuseum) von Lyon & CAP und Saint-Fons. Des Weiteren thematisierten sie ihre Arbeit in Form von Workshops (D.U. Art, danse, performance, Besançon; Kaywon Art School, Seoul) und als Vortragsperformances (Raven Row, London; Artem, Nancy; Cité du design, Saint-Étienne; The Book Society, Seoul; Stiftung Ricard, Paris; 21st Century Minsheng Art Museum, Shanghai).

Fabien Pinaroli ist freiberuflicher Kurator und Kunstkritiker und unterrichtet an der Universität Lyon 2. Darüber hinaus arbeitet er für die Magazine Frog, 2.0.1, Archistorm, Hippocampe, Zéroquatre, Inter-art actuel und Flux-News. 2007 war er Mitherausgeber von Harald Szeemann, Méthodologie individuelle (JRP Ringier). 2010 schrieb er einen Essay über die Künstlergruppe APG (Artist Placement Group) in 2.0.1. 2012 organisierte er das „reenactement“, also die Wiederaufnahme der Ausstellung Celebration of the Body (N.E. Thing Co, 1976): Eine Reihe von Veranstaltungen, die es gestattet, auf die Wiederaufnahme vergangener Ausstellungen und Performances zu hoffen. Im Jahre 2013 war er Kurator der Ausstellung Iain Baxter im Raven Row in London. Im Jahre 2014 war im Rahmen des Austauschprogramms mit der Region Rhône-Alpes zu Gast in der Akademie Schloss Solitude.

Veranstalter: Eine gemeinsame Veranstaltung des WKV, der Akademie Schloss Solitude und des Institut français Stuttgart

19. November 2015
19:00