Begegnung mit Marc-Antoine Mathieu im Rahmen von Frankfurt auf Französisch

12. Oktober 2017
19:30 - 21:30

Marc-Antoine Mathieu gilt als einer der innovativsten Comic-Schöpfer der Gegenwart und spricht über sein Gesamtwerk unter den Aspekten Szenografie, Grafik und Comics. Abschließend stellt er „3 secondes“ (3 Sekunden) aus dem Jahre 2011 vor, einen Comic, der sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form vorliegt.

Mit konkurrenzloser zeichnerischer Brillanz und furioser Kreativität definiert Marc-Antoine Mathieu die Grenzen des Mediums Comic immer wieder neu und fordert seine Leserinnen und Leser auf hohem Niveau heraus. Mit genialen spielerischen Grenzüberschreitungen zerlegt er die gewohnten Verhältnisse unserer Wirklichkeit radikal zu surrealistischen Visionen, in denen Traum und Realität ebenso verschwimmen wie Innen und Außen, Allmacht und Ohnmacht. Absolute Vernetztheit, absolutes Wissen oder die Frage nach Gott? Mathieu antwortet mit einer freien Verknüpfung der Dinge, Darstellungsweisen und Sprachen.

Marc-Antoine Mathieu gilt seit seinen Anfängen als der Intellektuelle des modernen französischen Comics. Er ist keinem Genre und keiner Schule verpflichtet, sondern hat sich seine eigene Nische erzeichnet: Seit bald dreißig Jahren spielt Mathieu mit den grafischen und narrativen Codes des Comics, er reflektiert sie, er bricht und unterläuft sie, er deutet sie um und definiert sie neu – und schafft dabei einen Comickosmos, der seinen eigenen Gesetzen, (Un-)Regelmäßigkeiten und Schwerkräften gehorcht. Sein grafisches Universum besticht durch klare Formen, saubere Linien, große Tiefenschärfe und ein kontrastreiches Schwarzweiß, manchmal ohne, manchmal mit Grautönen.

Marc-Antoine Mathieu kam 1959 in Antony zur Welt und lebt seit seiner Kindheit in der mittelgroßen Provinzstadt Angers. Er besuchte die Kunstschule von Angers, studierte Skulptur, drehte Super-8-Filme und zeichnete. Sein erster Comic „Paris-Mâcon“ erschien 1987 im legendären Verlag Futuropolis. Etwa zur selben Zeit rief er das „Atelier Lucie Lom“ ins Leben, mit dem er sich mit der Gestaltung großartiger und ausgefallener Comicausstellungen einen Namen machte. Neben zahlreichen Ausstellungen beim Internationalen Comicfestival von Angoulême inszenierte „Lucie Lom“ auch die epochale Schau „Opéra Bulles“ in der Grande Halle de la Villette (1991) und „Ombres et lumières“ im Centre Beaubourg und in der Cité des Sciences (2004).

(Text: Reprodukt)

Der Abend wird spannend… wie die Geschichten von Marc-Antoine Mathieu. Übrigens: Er zeichnet in schwarz-weiß: Warum nicht einen schwarz-weißen Dresscode für diesen Soirée dessinée?

Moderation und Übersetzung: Prof. Dr. Frank Leinen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Romanistik

Eintritt: 7,- € / 5,- €  für Mitglieder des Fördervereins, Kursteilnehmer des Institut français und alle schwarz-weiß gekleideten Personen

Anmeldung erbeten unter Tel. 0211/1306790 oder per Mail an info.duesseldorf@institutfrancais.de

Veranstalter der Reihe: Institut français Düsseldorf in Kooperation mit Stadtbüchereien Düsseldorf, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Literaturbüro NRW und zakk