Eine Filmreihe, die Annie Ernaux gewidmet ist

„Annie Ernaux im Kino“: Eine Filmreihe, die der Literaturnobelpreisträgerin 2022 gewidmet ist

01. März 2023 - 23. März 2023

Veranstaltungs-Infos

In Kooperation mit unserem Institut blickt das Kino des DFF (Deutsches Filminstitut & Filmmuseum) im März 2023 auf die französische Schriftstellerin und zeigt ihr Regie-Debüt Les années super 8 (2022) sowie zwei Verfilmungen ihrer Romane, L’Événement  („Das Ereignis“) zum Weltfrauentag und Passion Simple zur Feier der französischen Sprache. Auch der Dokumentar Retour à Reims („Rückkehr nach Reims“) über das gleichnamige Buch von Didier Éribon, mit dem Annie Ernaux viele thematische und formale Interessen teilt, wird in der Reihe gezeigt.

Die super-8-Jahren, Das Ereignis, Passion simple und Rückkehr nach Reims: Vier Filmen, um die Welt der großen französischen Schriftstellerin besser zu verstehen.

Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als „Ethnologin ihrer selbst“. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Nobelpreis für Literatur 2022.

Les années super 8 / „Die Super-8-Jahre“

Mittwoch 1.3.2023 18 Uhr /Donnerstag  2.3.2023 17.45 / Samstag 4.3.2023 18 Uhr

Am Mittwoch, 1. März mit Begrüßung/ Einführung des Institut français Frankfurt

FR 2022. R: Annie Ernaux, David Ernaux-Briot

Dokumentarfilm. 60 Min. DCP. OmU

Anfang 1970 kaufen sich Annie Ernaux und ihr damaliger Ehemann eine Super 8-Kamera. Sie dokumentieren ihr Familienleben und ihre Reisen. In Les années super 8, der gemeinsam mit Annie Ernaux‘ Sohn David entstanden ist, kompiliert und kommentiert die Schriftstellerin diese Aufnahmen. Entstanden ist ein Film, der das Persönliche und Intime mit einem Nachdenken über Geschichte, Klasse und die gesellschaftliche Dimension der eigenen Biografie verbindet. Der Film lief bei der « Quinzaine des Réalisateurs » auf dem Filmfest von Cannes. „"Die Super-8-Jahre" zeigt von 1972 bis 1981, wie und warum ein wichtiges Werk der zeitgenössischen Literatur entsteht“ meinte der Journalist Jérôme Garcia in der französischen Zeitschfrift „L’Obs“.

L’Événement /„Das Ereignis“

Mittwoch 8.3.2023 20.15 Uhr / Dienstag 14.3.2023 18 Uhr

Am Mittwoch, 8. März zum Weltfrauentag mit Einführung / Begrüßung des Institut français Frankfurt

FR 2021. R: Audrey Diwan

D: Anamaria Vortolomei, Kacey Mottet-Klein, Luàna Bajrami. 100 Min. DCP. OmU

Angoulême, 1963: Die junge Literaturstudentin Anne wird ungewollt schwanger und beschließt abzutreiben – in einer Zeit, in der Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe stehen. L’Événement dokumentiert mit großer Intensität und formaler Eleganz die Versuche der Protagonistin, selbst über ihren Körper und die eigene Zukunft zu bestimmen. Für den Film, der eine Adaption von Annie Ernaux‘ gleichnamigen Roman ist, arbeitete die Regisseurin Audrey Diwan eng mit der Schriftstellerin zusammen, die in ihrem Werk die eigene Erfahrung einer Abtreibung in den 1960er Jahren verarbeitet hat. Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde der Film 2021 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

Passion simple / „Passion simple“

Mittwoch 15.3.2023 18 Uhr / Donnerstag 23.3.2023 20.30 Uhr

Am Donnerstag, 23. März zur Feier der französischen Sprache mit einem Glas Crémant (ab 20 Uhr im unteren Foyer des DFF) und eine Einführung / Begrüßung des Institut français Frankfurt

FR/BE 2020. R: Danielle Arbid

D: Laetitia Dosch, Sergei Polunin, Lou-Teymour Thion. 99 Min. DCP. OmU

Die französische Regisseurin Danielle Arbid inszeniert mit Passion simple Annie Ernaux‘ gleichnamigen Roman über eine Amour Fou als erotisches Drama: Eine Literaturprofessorin und alleinerziehende Mutter, Hélène, lernt in Porto den russischen Diplomaten Alexandre kennen und beginnt mit ihm eine Affäre. Zurück in Paris begegnet sie Alexandre immer wieder und erfährt, dass dieser verheiratet ist. Schritt für Schritt lässt der Film seine Hauptfigur in eine erotische Obsession rutschen.

Retour à Reims (Fragments) / „Rückkehr nach Reims“

Mittwoch 22.3.2023 18 Uhr

Am Mittwoch, 22. März mit Begrüßung/ Einführung des Institut français Frankfurt

Frankreich 2021. R: Jean-Gabriel Périot Dokumentarfilm. 84 Min DCP. OmeU.

Der Dokumentarfilm untersucht ausgehend von Didier Eribons autobiografisch-soziologischer Untersuchung Retour à Reims die Geschichte der französischen Arbeiterklasse und ihrer politischen Kämpfe von den Nachkriegsjahren bis in die Gegenwart. Nach dem Tod seines Vaters reist Didier Éribon zum ersten Mal nach Jahrzehnten der Entfremdung von Familie und Herkunft wieder in seine Heimatstadt Reims zu seiner Mutter. Gemeinsam mit ihr sieht er sich Familienfotos an und hört ihren Erzählungen zu - diese Reise zurück in die Vergangenheit ist Ausgangspunkt des in Ich-Perspektive erzählten Buchs, in dem Éribon seine persönliche Geschichte mit soziologischer Reflexion verknüpft. Die Familiengeschichte, die bis zu seiner Großmutter mütterlicherseits zurückreicht, spiegelt unter anderem die Geschichte der Arbeiterschaft ab den 50er Jahren wider, auf die sich Regisseur Jean-Gabriel Périot in seinem Dokumentarfilm konzentriert.

Kinokarte: https://www.dff.film/kino/kinoprogramm/aktuelles-kinoprogramm/

01. März 2023 - 23. März 2023

Eintritt: 8 €
Eintritt ab: 4 €

Deutsches Filminstituts & Filmmuseum DFF
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt
Deutschland