Bild: Sophie Zhang

„Es gibt eine europäische Kultur“ Vortrag von Julia Kristeva

13. Oktober 2017
19:00

Veranstaltungs-Infos

Ist Europa k.o.? Im Gegenteil: „Ohne Europa würde Chaos herrschen“, meint die Philosophin, Autorin und Psychoanalytikerin Julia Kristeva, die in der europäischen Kultur durchaus Schätze verborgen sieht: der Zweifel, der Dialog zwischen den Sprachen, der Sinn von Identität, von Nation, von Freiheit, der Platz der Frauen, die Säkularisierung...

Im gleichen Zug erwähnt sie ihr Seminar in dem Jugendzentrum „Hôpital Cochin“ in Paris – eine Einrichtung in der Jugendliche betreut werden, die zu einer dschihadistischen Radikalisierung neigen. Sie schlägt vor, die aktuelle Krise des europäischen Bewusstseins zu erforschen, und aus der Umwertung der europäischen Kultur den größten Trumpf für die Wiedergründung Europas zu machen.

 



JULIA KRISTEVA, geboren in Bulgarien, ist französische Staatsbürgerin; ihr Wohnort und Arbeitsplatz ist seit 1966 Frankreich. Sie ist emeritierte Professorin an der Université VII-Diderot in Paris und Mitglied der Gesellschaft für Psychoanalyse in Paris (Société psychanalytique de Paris). Als Linguistin, Expertin der Semiologie, Philologin und Psychoanalytikerin hat sie an die dreißig Schriften und Romane veröffentlicht. Ihre Themen? Die Spezifizität des literarischen Textes, die soziale Eigenschaften der Sprache, der Begriff der Intertextualität, aber auch der Zusammenhang zwischen Literatur und Psychoanalyse, sowie die Besonderheit des Weiblichen. Als Redaktionsmitglied diverser Zeitschriften nimmt sie sich aktueller Debatten an, wie das Handicap, die Freiheit der Frauen und die Friedensbewegung. Sie ist Kommandeurin der Ehrenlegion (2015), Kommandeurin des Ordre du Mérite (2011), erste Trägerin des Holberg-Preises (2004, von der norwegischen Regierung initiert, um die sozialwissenschaftliche Lücke in der Siegerliste des Nobelpreises zu füllen), sowie Trägerin des Hannah-Arendt-Preises (2006) und des Václav-Havel-Menschenrechtspreises (2008). Unter ihren zuletzt erschienen Büchern auch eine Autobiographie: Je me voyage. Mémoires. Entretiens avec Samuel Dock (Paris, 2016). Ein Großteil ihrer Bücher ist ins Deutsche übersetzt worden, allen voran Le Génie féminin (Paris, 3 vol., 1999-2002), unter dem Titel Das weibliche Genie (Berlin, 2001-2008).

 



Vortrag auf Französisch mit deutscher Simultanübersetzung

 



Eröffnungsrede von Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe Universität Frankfurt

Begrüßung von Frau Pascale Trimbach, Generalkonsulin von Frankreich in Frankfurt

 

Organisiert vom Institut franco-allemand IFRA-SHS und der Goethe Universität Frankfurt in Kooperation mit der Deutsch-Französische Gesellschaft Frankfurt am Main. Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse und dem diesjährigen Gastland Frankreich („Frankfurt auf Französisch“)

 

       

13. Oktober 2017
19:00

Theodor-W.-Adorno Platz 6
60323 Frankfurt am Main
Deutschland