Verdun 1916-2016: ein deutsch-französischer Blick

11. Juli 2016
18:00 - 20:00

Veranstaltungs-Infos

Vor 100 Jahren standen sich bei der Schlacht von Verdun (700.000 Toten, Vermisste oder Verletzte) die deutsche und die französische Armeen auf einem winzig kleinen Teil der Westfront für 10 Monate gegenüber. Was soll man von dieser Schlacht behalten, die nicht nur ein unverzichtbarer Erinnerungsort des Ersten Weltkriegs, sondern auch der Geschichte beider Länder und darüber hinaus Europas geworden ist?

Schnell wurde die Erinnerung an Verdun Gegenstand unterschiedlicher Interpretationen in Frankreich und Deutschland. In Frankreich wurde Verdun zum Symbol des Kampfes bis zum Tod zur Verteidigung des französischen Bodens und, trotz der Verluste, wurde Verdun als Akt des Heroismus erinnert. In Deutschland wurde die Erinnerung durch die Schlacht an der Somme, die im gleichen Jahr stattfand, überdeckt und ist dann nach dem Krieg entweder zum Symbol der sinnlosen Schlacht geworden oder eines Verrats an den militärischen Anstrengungen, die die Nazis instrumentalisierten.

Darüber diskutieren drei Historiker, ein Franzose (Nicolas Offenstadt) und zwei Deutsche (Gerd Krumeich und Steffen Bründel), die die Erinnerungskulturen vergleichen und daraus Rückschlüsse für die Gegenwart ziehen. Die Debatte wird von Pierre Monnet, dem Direktor des Institut franco-allemand IFRA moderiert. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Deutsch-Französische Gesellschaft organisiert.

 

Nicolas Offenstadt ist habilitierter Maître de conférences an der Universität Paris Panthéon-Sorbonne und gegenwärtig Gastprofessor an der europäischen Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Er ist Mediävist und gleichzeitig ausgewiesener Spezialist für den Ersten Weltkrieg.

Gerd Krumeich ist emeritierter Professor an der Universität Düsseldorf und  Vize-Präsident des Centre international de recherche de l’Historial de la Grande Guerre de Péronne. Seine Arbeiten zum Ersten Weltkrieg gelten als Standardwerke.

Steffen Bruendel ist Historiker und Forschungsdirektor des Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften (FZHG) der Goethe-Universität Frankfurt. Er war lange Zeit für Stiftungen im Kultur- und Wissenschaftsbereich tätig. Er ist Spezialist des Ersten Weltkriegs, insbesondere des Engagements und der Reaktion von Künstlern und Schriftstellern in diesem Konflikt.

Pierre Monnet ist Directeur d’études an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris) und Adjunct Professor der Goethe-Universität Frankfurt, wo er das Institut franco-allemand IFRA leitet. Er ist Historiker, Spezialist des europäischen Mittelalters und der historiographischen Transfers zwischen Deutschland und Frankreich. Er war Redaktionsmitglieds des deutsch-französischen Geschichtsbuchs.

 

Der Abend wird vom Deutsch-Französischen Institut IFRA mit der Unterstützung der Deutsch-Französische Gesellschaft Frankfurt organisiert. Anschließend Umtrunk.

11. Juli 2016
18:00 - 20:00