Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
Im Rahmen des Festivals „Dance First“ im Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck
„Ich tanze, also bin ich“, lautet das Credo von Kader Attou, der als Kind algerischer Immigranten in Vorort-Ghettos und Boxringen aufwuchs und heute einer der bekanntesten Choreographen Frankreichs ist. Was ihn die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen und Kulturen gelehrt haben, bannt er in wilde bis sanfte Hip-Hop-Moves, die durch Einflüsse anderer Tanztraditionen und Stile immer vielfältiger und virtuoser wurden.
Auf der Suche nach den Brücken zwischen verschiedenen Kulturen begibt sich Kader Attou in „The Roots“ mit 10 außergewöhnlichen Hip-Hop-Tänzern auf eine Reise zu den Wurzeln der eigenen Lebens- und Tanzgeschichte. Mal ist es eine knisternde Schallplatte, mal ein arabisches Kinderlied, mal ein pulsierender Elektro-Beat, der die Männer aus dem Sessel treibt, um sich ihren Erlebnissen, Wünschen und Träumen hinzugeben. In Erinnerungen an Schulhof-Raufereien, an schüchterne Flirts und heiße Liebschaften, an Männlichkeitsrituale und Müttersorgen treffen sich die Lebenswege der Tänzer und verschmelzen zu einer Männerwelt zwischen Angriffslust, Zukunftsangst, Lebenshunger, Freundschaft und Melancholie: Da toben ausgelassene Jungs in atemberaubenden Tempo über Tische und Stühle, da versuchen zwei Zurückgelassene in immer neuen Drehungen vom Boden los zu kommen, da verkörpern sich anziehende und abstoßende Tänzer die Innenwelt eines Halt suchenden Mannes, da werden waghalsige Sprünge und Hebefiguren zu Symbolen von Vertrauen und Freundschaft, da beschwören Zeitlupen-Loops, Saltos und Head-Spins die Geister der Zeit…
Dank großer Erfindungsgabe reiht sich ein Höhepunkt an den anderen. Immer spürt man die überbordende Entdecker- und Bewegungslust, die Freude am kreativen Wettkampf und die Sehnsucht nach einer menschlichen Welt voller Poesie und Toleranz.
„Eine überwältigende Show, ein Muss nicht nur für eingefleischte Hip Hop-Fans“(Le Monde), „die beweist, dass man auch zu Brahms und Beethoven hervorragend Hip Hop tanzen kann“(WAZ)
05. Juli 2016
20:00 - 21:30