Sehen mit geschlossenen Augen

19. März 2017 - 25. Juni 2017

Veranstaltungs-Infos

Ein künstlerischer Dialog zwischen Rouault und Jawlensky

Unter dem Titel SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN widmen sich 2017 zum ersten Mal eine Ausstellung und eine Publikation der Gegenüberstellung der OEuvres von Alexej von Jawlensky (1864–1941) und Georges Rouault (1871–1958). Der Fokus wird dabei vor allem auf die Figurenbilder und Gesichter gerichtet, die in beider Schaffen eine zentrale Rolle spielen und bei denen besonders auffallende Parallelen zu beobachten sind. Zudem soll – auch das zum ersten Mal – ein weiterer Fokus auf die Gattung des Stilllebens gerichtet werden. Über die insistierende Befragung des Menschenbildes, das beide Künstler im Formalen zur strukturellen Verdichtung und an die Grenze zur Abstraktion und im Inhaltlichen zu einer Verinnerlichung und Vergeistigung führte, fanden Jawlensky und Rouault nicht nur eine jeweils eigene bildnerische Ausdrucksweise, sondern auch eine einzigartige Verbindung von aktueller Kunst und ursprünglichem religiösem Empfinden. Die Stillleben bilden gleichsam den sinnlich-vitalen Ausgleich und bezeugen ihre Lust am dekorativen Gestalten.

Eine gewisse Nähe in der Haltung und Intention zwischen beiden Künstlern zeichnet sich schon in den 1910er Jahren ab, verstärkt sich aber unabhängig voneinander im Laufe der Zeit, sodass insbesondere in beider Reifephase erstaunliche Gemeinsamkeiten und Parallelen im künstlerischen Ausdruck (Form und Inhalt) zu entdecken sind. Diese Beobachtung am Werk der beiden Maler und Grafiker ist die Motivation, charakteristische, repräsentative Arbeiten beider in einer konzentrierten Werkauswahl zusammenzuführen, die aufzeigt, wie zwei Künstler in verschiedenen Ländern unabhängig voneinander ein jeweils eigenständiges Werk entwickeln, das sich aber dennoch aus einer gemeinsamen Grunderfahrung, Einstellung und einem gemeinsamen Kunstverständnis herleitet.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters.

Parallel zur Ausstellung SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN findet in der Kunsthalle des Kunstvereins Talstrasse die Schau GEORGES ROUAULT - DIE REALITÄT DES LEBENS statt, welche sich Rouaults grafischem Hauptwerk, dem Zyklus "Miserere" und einer Auswahl weiterer Grafiken und Ölbilder widmet.

 

19. März 2017 - 25. Juni 2017

Eintritt ab: 9.00
Ermäßigter Preis: 7.00

Georges Rouault - Sehen mit geschlossenen Augen
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)
Deutschland