Themenabend : Toleranz und Intoleranz

10. November 2015
19:00

Veranstaltungs-Infos

Nach den Anschlägen auf die Satirezeitung Charlie Hebdo im Januar 2015 beleuchtet die Themenreihe „Sommes-nous Charlie?“ Fragen zum Thema Meinungsfreiheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Nach den Anschlägen auf die Satirezeitung Charlie Hebdo im Januar 2015 beleuchtet die Themenreihe „Sommes-nous Charlie?“ Fragen zum Thema Meinungsfreiheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zum Abschluss der Reihe befasst sich der Themenabend mit der Frage der Toleranz und der Integration als Grundlage für eine mögliche Meinungsfreiheit.

Programm:

19.00 Uhr – Vortrag Dr. Sarhan Dhouib (Kassel)

Toleranz und Intoleranz in der arabischen Moderne

Interkulturelles Verstehen setzt eine genaue Klärung der Begriffe voraus. Dies gilt besonders, wenn es um so zentrale und zugleich unscharfe Konzepte wie Toleranz und Intoleranz geht. In der arabischen Moderne erhielten die Worte Toleranz (Tasāhul bzw. Tasāmuḥ) und Intoleranz (Taʿaṣṣub) spezifische Prägungen, die sich aus den ideengeschichtlichen Kontexten verständlich machen lassen. Eine erneute Lektüre ausgewählter Texte von arabischen – christlichen wie muslimischen – Autoren aus dem 19. und 20. Jahrhundert erhellt diese Vorgeschichte und macht Missverständnisse zwischen arabischer und „westlicher“ Welt erklärbar. Die Analyse ermöglicht zugleich einen neuen Blick auf die aktuellen normativen Fragen, die sich im Lichte einer inter- bzw. transkulturellen Perspektive stellen.

Vortrag in deutscher Sprache

Mit anschließendem Gespräch mit Dr. Felix Heidenreich, IZKT Universität Stuttgart

 

21.00 Uhr – Filmvorführung und Gespräch

La Désintégration (Philippe Faucon, 2011)

Der 2011 erschienene Film wurde vom ersten Tag seiner Produktion an von den Entscheidungsträgern ignoriert, dann jedoch aufgrund seiner Aktualität ins Rampenlicht gestellt. Die von einer langen Bestandsaufnahme geprägte Geschichte ist traurigerweise vorhersehbar. In der Banlieue von Lille erliegen drei Jugendliche dem Charisma des jungen Moralpredigers Djamel und werden nach und nach zu islamischen Fundamentalisten. Nasser hat ein langes Vorstrafenregister und hitziges Blut; Nico ist dabei sich zu verlieren und lässt sich Hamza nennen; und Ali ist überzeugt, dass er aufgrund seines Nachnamens keinen Praktikumsplatz findet. Doch er hat ein Fachabitur sowie eine liebevolle Familie. Trotzdem hört er nur noch auf den Moralprediger: in dem französischen Triptychon „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ müsse man „Brüderlichkeit zwischen den Weißen“ verstehen, sagt er.

Französische Originalversion mit deutschen Untertiteln

 Moderation: Judith Yacar, Universität Stuttgart

In Anwesenheit des Regisseurs Philippe Faucon

Veranstalter: Eine gemeinsame Veranstaltung des Institut français Stuttgart und des IZKT im Rahmen der Französischen Filmtage Tübingen | Stuttgart 2015. Mit freundlicher Unterstützung der DVA-Stiftung.

 

10. November 2015
19:00