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THEMENTAG - Syrien

12. Juni 2016
13:30

Veranstaltungs-Infos

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "INTER KULTUR FOTO ART Syrien: Krieg – Flucht – Ankunft" organisierter Thementag mit Vorträgen und Gesprächen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "INTER KULTUR FOTO ART Syrien: Krieg – Flucht – Ankunft" organisiert das Institut français in Zusammenarbeit mit INTER KULTUR FOTO ART einen „Syrischen Tag“. Parallel zu den Ausstellungen  „INTER KULTUR FOTO ART Syrien: Krieg – Flucht – Ankunft. Perspektiven junger französischer, syrischer und deutscher Fotografen“ wird es Vorträge und Gespräche geben, die nicht nur die aktuelle Brisanz der Lage in Syrien thematisieren, sondern sich dem Thema auch aus historischer, künstlerischer und medienwissenschaftlicher Perspektive nähern.

Programmpunkte:



13.30 Uhr GESPRÄCH : SYRIEN - BERICHTE ÜBER EINEN KOMPLEXEN KONFLIKT 

Der Journalist und Syrien-Experte Jörg Armbruster gibt eine Einführung in die Komplexität des Syrien-Konflikts – von seiner Entstehung durch die Repression von Protesten durch die Assad-Regierung im Frühjahr 2011 bis heute. Im Anschluss führt er ein Gespräch mit zwei syrischen Gästen, die über Ihre Erfahrung des Krieges berichten.  

Referenten:

Jörg Armbruster, Journalist und Nahost-Experte, der als ehemaliger ARD-Auslandskorrespondent selbst lange Zeit in Syrien gearbeitet hat und 2013 u.a. mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus sowie mit dem Leipziger Medienpreis Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet wurde.

Mohammad Abu Hajar, syrischer Aktivist und Hiphop Musiker, der seit Ende 2014 als anerkannter Flüchtling in Berlin lebt und sich von dort mit seiner Band „Mazzaj Rap“ weiter für Gerechtigkeit in Syrien einsetzt.

Muzaffar Salman, der seit 2014 in Frankreich (Rouen) lebende syrischer Fotograf (Rouen), war zunächst für die Redaktion der syrischen Tageszeitung Al-Watan tätig, bevor er 2011 freiberuflich für die Nachrichtenagentur Associated Press in Damaskus, und 2013 während der Kämpfe in Aleppo für Reuters fotografierte. INTER KULTUR FOTO ART zeigt eine Auswahl seiner Bilder, die während des Krieges bis zu seiner Ausreise nach Frankreich entstanden sind.

Sprache: Deutsch / Englisch

15.30 Uhr VORTRAG UND DISKUSSION : DIE MACHT DER BILDER - ÜBER DIE VERWENDUNG VON BILDERN IN DEN MEDIEN 

Bilder beeinflussen in zunehmendem Maße alle Bereiche der Gesellschaft. Seit den Anschlägen auf das World Trade Center erfüllen sie insbesondere eine intensivierte strategische und/oder ideologische Funktion, die dazu führt, dass mediale Darstellungen schon im Vorfeld von den beteiligten Akteuren instrumentalisiert werden können. Doch warum eignen sie sich gerade so gut für strategische und/oder ideologische Verwendungen? Antworten darauf versucht Prof. Dr. Klaus Sachs-Hombach (Universität Tübingen), der sich u.a. mit den ästhetischen und ethischen Problemen des Medienwandels und der modernen Bildkultur auseinandersetzt, in seinem Vortrag anhand einiger aktueller Beispiele zu finden.

Das anschließende Gespräch mit Prof. Dr. Sachs-Hombach und dem deutschen Journalisten Dr. Knut Krohn (Stuttgarter Zeitung) und der französischen Fotografin Laurence Geai, die über Ihre Arbeit im Kriegsgebiete berichten werden, moderiert Dr. Felix Heidenreich (Universität Stuttgart).

Referenten:

Prof. Dr. Klaus Sachs-Hombach ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten und zentralen Themengebieten gehören die Bild-, Zeichen-, Medien- und Kommunikationstheorien in historischer und systematischer Ausrichtung, zudem die Bereiche der Ästhetik und Kulturtheorie sowie die philosophischen Probleme der Psychologie, Psychologiegeschichte und Kognitionswissenschaft. 2015 veröffentlichte er u.a. zusammen mit F. Reer und S. Schahadat das Buch Krieg und Konflikt in den Medien. Multidisziplinäre Perspektiven auf mediale Kriegsdarstellungen und deren Wirkungen (Halem Verlag, Köln).

Violetta Hagen, 1988 geboren, studierte Friedensforschung und Internationale Politik an der Universität Tübingen. Während ihres Studiums verbrachte sie ein Auslandssemester in Syrien, ein weiteres in Israel. Im Februar 2014 trat sie ihr Volontariat bei der Stuttgarter Zeitung an. Während dieser Zeit berichtete sie für die StZ einen Monat lang aus Israel. Pressereisen führten sie in den Libanon und in den Irak. Ihr Volontariat beendete sie im Mai 2015 vorzeitig, um eine Stelle als Redakteurin im Politik-Ressort anzunehmen. Seit April arbeitet sie als Spätdienst-Redakteurin der Gemeinschaftsredaktion von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. 

Laurence Geai (Frankreich), 1985 geboren, lebt und arbeitet in Paris. Zunächst studierte sie internationalen Handel und arbeitete im Modebereich. Nach mehreren Reportagen für verschiedene französische Fernsehkanäle wurde sie mit 26 Jahren Fotojournalistin. Ihre ersten Reportagen führten sie 2013 und 2014 mehrmals in die Krisengebiete Zentralafrika, Syrien (insbesondere in der Region Aleppo), Israel und Gaza. Geai interessiert sich außerdem für die Auswirkungen der internationalen Konflikte auf europäischem Gebiet, insbesondere für die Flüchtlingsfrage. So arbeitet sie u.a. an einem längerfristig angelegten Projekt über die Integration von Flüchtlingen in Frankreich und für die französische Bildagentur Sipa Press. In der Ausstellung sind Bilder aus Kobane, Kurdistan und Syrien zu sehen.

Moderation: Dr. Felix Heidenreich (IZKT der Universität Stuttgart)

Sprache: Deutsch / Franz.

17.30 Uhr VORTRAG UND DISKUSSION : WIDERSTAND UND KÜNSTLERISCHES SCHAFFEN

Syrien war lange Zeit für seine reiche Künstlerszene bekannt. So wurde das Land auch zum führenden Produzenten von Fernsehserien im arabischen Raum. Ermöglicht wurde die Realisation einer solchen Fülle an Produktionen größtenteils durch den Zugang zu Fremdkapital, insbesondere aus den Golfstaaten, aber auch durch die Unterstützung und Förderungen seitens der Macht. Der arabische Frühling und der Bürgerkrieg sowie die damit einhergehende Frage auf welcher Seite – für oder gegen die Machthaber – sich ein Künstler engagiert, haben die Lage und die Produktionsbedingungen erheblich verändert.

Die französische Kuratorin Delphine Leccas gibt in ihrem Vortrag Einblicke in das zeitgenössische künstlerische Schaffen Syriens. Anschließend führt Hans Christ, Leiter des Württembergischen Kunstverein Stuttgarts, mit ihr und dem syrischen Fotografen Muzzafar Salman ein Gespräch zur Frage des Engagements und des Widerstands syrischer Künstler seit Beginn des Konfliktes.

Referenten:

Delphine Leccas (Paris/Beirut), lebte 13 Jahre in Damaskus. Sie unterstützt weiterhin syrische Künstler überall in Europa, ist Expertin für zeitgenössische syrische Kunst, u.a. Initiatorin des „Visual Arts Festival Damascus“ und Kuratorin zahlreicher Veranstaltungen mit Syrien-Bezug, darunter Ausstellungen, Filmvorführungen, Gespräche und Performances.

Muzaffar Salman (Rouen), seit 2014 in Frankreich lebender syrischer Fotograf, der zunächst für die Redaktion der syrischen Tageszeitung Al-Watan tätig war, bevor er 2011 freiberuflich für die Nachrichtenagentur Associated Press in Damaskus, und 2013 während der Kämpfe in Aleppo für Reuters fotografierte. INTER KULTUR FOTO ART zeigt eine Auswahl seiner Bilder, die während des Krieges bis zu seiner Ausreise nach Frankreich entstanden sind.

Moderation: Hans Christ (Leiter des WKV Stuttgart)

Sprache: Englisch/Deutsch

Musikalische Einlagen: Mohammad Abu Hajar (Berlin)

Ab 12.00 Uhr orientalische Speisen und Getränke im Institut français

Eintritt frei

Veranstalter: Institut français Stuttgart & INTER KULTUR FOTO ART

12. Juni 2016
13:30