Bild: Patrice Normand/Opale/Leemage

Die impliziten Theorien der Literatur

06. Juni 2018
18:00

Veranstaltungs-Infos

Didier Eribon liest aus seinem Buch Retour à Reims und diskutiert mit dem Publikum.

Als sein Vater stirbt, reist Didier Eribon zum ersten Mal nach Jahrzehnten in seine Heimatstadt Reims. Gemeinsam mit seiner Mutter sieht er sich Fotos an – das ist die Ausgangskonstellation des Buches Rückkehr nach Reims, das autobiografisches Schreiben mit soziologischer Reflexion verknüpft. Eribon realisiert, wie sehr er unter der Homophobie seines Herkunftsmilieus litt, und dass es der Habitus einer armen Arbeiterfamilie war, der es ihm schwer machte, in der Pariser Gesellschaft Fuß zu fassen. Darüber hinaus liefert er eine Analyse des sozialen und intellektuellen Lebens seit den fünfziger Jahren und fragt, warum ein Teil der Arbeiterschaft zum Front National übergelaufen ist.

Eribon, 1953 geboren, ist ein Musterschüler, so beschreibt er es, und auch der Erste in seiner Familie, der auf eine Universität gehen kann. Einer, der sich hochgearbeitet hat, und von einem Leben als Intellektueller träumte. Sein Ziel hat er erreicht: Mittlerweile lehrt er Soziologie an der Universität von Amiens. Er wurde durch seine Biografie über Michel Foucault international berühmt, schrieb mehrere Bücher und hatte Gastprofessuren in Berkeley.

Lesung und Diskussion in französischer Sprache ohne Übersetzung.

06. Juni 2018
18:00

Fürstengraben 27
07743 Jena
Deutschland