Olivier Guez - "Das Verschwinden des Josef Mengele"

04. Oktober 2018
20:15

Olivier Guez (1974 in Straßburg geboren) ist Journalist und Schriftsteller. 2016 bekam er mit Lars Kraume den Deutschen Filmpreis für das beste Drehbuch: „Der Staat gegen Fritz Bauer“.

Seit 2014 schreibt er auch Romane, darunter La disparition de Josef Mengele (Grasset - Fasquelle 2017), wofür er den Prix Renaudot erhielt. Er wird in Erfurt die deutsche Übersetzung dieses Buches vorstellen, Das Verschwinden des Josef Mengele (Aufbau Verlag Leipzig 2018). Dieser Tatsachenroman von Olivier Guez, der in Frankreich sofort zum Sensationsbestseller wurde, liest sich wie ein rasanter Politthriller und wahrt zugleich die notwendige Distanz.

1949 flüchtet Josef Mengele, der bestialische Lagerarzt von Auschwitz, nach Argentinien. In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk aus Unterstützern, unter ihnen Diktator Perón, und baut sich Stück für Stück eine neue Existenz auf. Mengele begegnet auch Adolf Eichmann, der ihn zu seiner großen Enttäuschung nicht einmal kennt. Der Mossad sowie Nazi-Jäger Simon Wiesenthal und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer nehmen schließlich die Verfolgung auf. Mengele rettet sich von einem Versteck ins nächste, lebt isoliert und wird finanziell von seiner Familie in Günzburg unterstützt. Erst 1979, nach dreißig Jahren Flucht, findet man die Leiche von Josef Mengele an einem brasilianischen Strand.