Bild: Jeanne Fredac

Ex und Hopp

26. Januar 2018 - 07. April 2018

Veranstaltungs-Infos

Das Institut français Berlin präsentiert die Ausstellung „Jeanne Fredac - Ex-und-hopp-Gesellschaft“. Die vor allem als poetisch-sensible Fotografin von verlassenen Orten bekannte Künstlerin setzt sich in ihren neuen Werken mit den Denkweisen und Verhaltensmustern der Konsumgesellschaft auseinander. Ihre Fotografien, Videos, Gemälde, Skulpturen, Installationen und Ready-mades beleuchten unseren oft rücksichtslosen Umgang mit der Erde und ihren Ressourcen kritisch– dabei begegnet sie uns stets mit einem humorvollen Augenzwinkern.

Ex und hopp!

Jeanne Fredac macht in ihren Arbeiten auf die dringliche Notwendigkeit, die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen zu schützen, aufmerksam. Dabei erhebt sie nicht den Zeigefinger, sondern hält uns mit intelligentem Witz einen Spiegel vor: „Ich glaube nicht, dass es etwas bringt, wenn man den Menschen ein schlechtes Gewissen einredet“, sagt die Künstlerin. „Man kommt mit Humor viel weiter.“ So präsentiert sie uns beispielsweise mit der Skulptur „L‘ essence humaine“ die Erde als einen Punchingball, der mit bereitliegenden Boxhandschuhen K. O. geschlagen werden kann. In dem aus 606 Fotografien bestehenden Video „Do you need something else?“ nimmt die sie die oft von Menschen getätigte Aussage, dass sie nichts besitzen würden, aufs Korn. In dem Clip ist die Fülle eines Einpersonenhaushalts zunächst ordentlich sortiert aufgebaut, bis die einzelnen Objekte mit Stop-Motion einen überraschend choreografierten Abgang machen und schließlich eine gähnende Leere - ein tatsächliches Nichts - hinterlassen. 



Die Französin Jeanne Fredac wurde 1970 in Trier geboren und ist in Berlin als Fotografin, bildende Künstlerin und Schriftstellerin tätig. Sie ist Autodidaktin und folgt keinem vorgegebenen Weg, weil es für sie keinen gibt. Sie experimentiert, spielt und forscht mit Situationen, in die sie sich hineinbegibt. In ihrer Kunst untersucht sie in Bildern und Texten das Verhältnis des Menschen zu seinen geographischen, historischen und sozialen Räumen. In einer Welt, wo man ständig Antworten sucht, ohne sich zu fragen, ob die Fragen sinnvoll und die Voraussetzungen richtig sind, will sie festgefahrene Meinungen in Bewegung versetzen. Dies gilt auch für sie selbst. Sie weigert sich, ihre Arbeit auf die Fotografien der Verlassenen Orte, die man von ihr kennt, zu beschränken. Ihre Werke, ursprünglich fast ausschließlich aus Fotografien und Texten bestehend, erweitert sie und fügt ihrem künstlerischen Kosmos Malerei, Video, Installationen, Skulpturen und Ready-mades hinzu. Diese Arbeiten haben eher konzeptionellen Charakter

und stellen immer wieder unsere Gewohnheiten in Frage.

Diese Ausstellung steht im Zeichen der Gesellschaftskritik der 68er-Bewegung, der das Institut français von Januar bis Juni 2018 eine Film- und Diskussionsreihe widmet.

Öffnungszeiten :

Mo – Fr: 14:00 – 18:00 

Sa: 11:00 – 15:00 

26. Januar 2018 - 07. April 2018

Ausstellung - Jeanne Fredac
Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Deutschland