Kunst als Hoffnungsquelle : Filmvorführung und Diskussion mit Mahi Binebine und Dimitri Hegemann

31. Januar 2018
18:30

Veranstaltungs-Infos

Das Institut français lädt Sie zur Filmvorführung "Horses of God" mit anschließender Diskussion zwischen dem Autor Mahi Binebine und Dimitri Hegemann, dem Gründer des legendären Techno-Clubs "Tresor" in Berlin, der ebenfalls das Projekt "Happy Locals" initiierte, ein. Ziel dieses Projekts ist die Förderung kultureller Entwicklung, insbesondere in den ländlichen und abgelegenen Gebieten Deutschlands, das Teilen von Wissen und Erfahrung, die Bildung von Partnerschaften und Netzwerken, um die Entstehung von kreativen Projekten mit geringen finanziellen Mitteln zu ermöglichen.

In einem Elendsviertel vor den Toren Casablancas kämpft eine arme Familie um das Überleben. Der Vater ist depressiv und die Mutter vollkommen überfordert mit den täglichen Aufgaben. Während eines Gefängnisaufenthalts gerät der Sohn, Hamid, in die Fänge von Islamisten. Er wird zum Anstifter mehrerer Selbstmordattentate in Casablanca.

Diese tragische Geschichte erzählt Mahi Binebine in dem von Nabil Ayouch unter dem Namen "Les Chevaux de Dieu" verfilmten Roman "Les étoiles de Sidi Moumen" (dt. Übersetzung: Die Engel von Sidi Moumen). Die beiden rufen gemeinsam die Stiftung Ali Zaoua und das Kulturzentrum für Jugendliche "Les Etoiles" im vernachlässigten Stadtteil Sidi Moumen ins Leben.

Der 1959 in Marrakech geborene Maler und Schriftsteller Mahi Binebine kam 1980 nach Paris, um dort sein Mathematik-Studium fortzuführen und widmete sich schließlich dem Schreiben und Malen. Seine Malerei öffnete ihm unverzüglich die Türen zu wertvollen Sammlungen, unter anderem zum Guggenheim-Museum in New York. Auch seine Romane (Le Fou du Roi, Les Etoiles de Sidi Moumen - dt. Übersetzung: Die Engel von Sidi Moumen) lassen ihn zu einer der stärksten Stimmen in französischer Sprache unter den marokkanischen Schriftstellern werden. 

Dimitri Hegemann ist der Gründer des Berliner Nachtclubs "Tresor". Der von Woodstock und seinen Idealen inspirierte Sohn eines Lehrer-Ehepaars verließ 1979 das ländliche Westphalen um sich in Berlin niederzulassen. Kurz nach dem Mauerfall ergriff er die Gelegenheit und machte aus einer verfallenen Kaserne einen der bekanntesten Nachtclubs der Hauptstadt. Im Jahr 2012 rief er zusammen mit Annette Ochs "Happy Locals" ins Leben, das kulturelle Projekt in ländlichen Gebieten fördern soll.

Die beiden Männer kämpfen auf einer Entfernung von mehreren tausend Kilometern beide für die Kunst als Ort des Teilens, die Kunst als Bollwerk gegen Radikalisierung und die Kunst als unversiegbare Quelle der Hoffnung.

Die Diskussion wird von der Galeristin Katharina Maria Raab moderiert.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Galerie Maria Raab und dem IFA (Institut für Auslandsbeziehungen) statt.

 

31. Januar 2018
18:30

Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Deutschland