Lesung und Begegnung mit Abdennour Bidar

01. Juni 2017
19:30

Veranstaltungs-Infos

Offener Brief an die muslimische Welt, Éditions Crieur public, 2017

Als erstes Werk von dem in Frankreich sehr bekannten und viel beachteten Philosophen Abdennour Bidar liegt nun in deutscher Sprache das Buch “Offener Brief an die muslimische Welt” vor. In diesem setzt er sich, ebenso besorgt wie kritisch mit dem Zustand der muslimischen Welt im Zeichen des IS auseinander. Zugleich hinterfragt er die aus seiner Sicht nahezu spiegelbildlichen Schwächen der westlichen Welt. Anlass für Bidar dieses Buch zu verfassen, waren die Attentate auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt im Januar 2015. Bidar führt dazu in dem beigefügten Filmbeitrag aus: “In der muslimischen Welt ist heute das, was als heilig betrachtet wird, zugleich unberührbar, nicht diskutierbar. Hier drückt die Religion nicht die Dominanz Gottes gegenüber den Menschen aus, sondern wird vom Menschen zur Unterwerfung anderer Menschen genutzt…."

Das Verbrechen des modernen Westens ist es, dass er alle Verbindungen des Menschen zur Unendlichkeit innerhalb und außerhalb des Menschen gekappt hat. Den alten Religionen warf der Westen vor, bloße Illusion zu sein, Opium des Volkes.” Einen Ausweg aus der Krise sieht Bidar im Entdecken einer gemeinschaftlichen Verantwortung für unsere Gesellschaft: “Können wir gemeinsame Werte finden, die uns einander näher bringen? Was können wir gemeinsam als heilig, als grundlegend definieren?”

Ergänzt und aktualisiert hat Bidar noch um ein Nachwort, das er Anfang August 2016 für die deutsche Fassung seines Buches geschrieben hat.

Abdennour BIDAR ist ein französischer Philosoph, Essayist, und Doktor der Philosophie. Er kam 1971 in Clermont-Ferrand zur Welt. Er ist spezialisiert auf religiöse Fragen. Seine Schwerpunkhemen sind aktuelle Entwicklungen des Islams und zeitgenössische Veränderungen des spirituellen Lebens. Er ist Mitglied der Redakon der Zeitschrift Esprit, Autor diverser Bücher wie beispielsweise L’islam sans soumission, Plaidoyer pour la fraternité (beide bei Albin Michel, 2010 bzw. 2015) und das von der Zeitschrift L’Express preisgekrönte Werk Les Tisserands (Les Liens qui libèrent, 2016). Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, wie Le Monde, Libéraon, Le Monde des réligions und Philosophie Magazine.

Die deutsche Übersetzung wird beim Verlag Crieur Public erscheinen.

Moderation: Jean-Christophe Tailpied, Roswitha Böhm und Torsten König.

 

In Zusammenarbeit mit dem Zentralen Bibliothek im Kulturpalast, dem Institut für Romanistik der TU Dresden und dem Institut francais Dresden.

01. Juni 2017
19:30