Frankreich unterhält Kulturvertretungen in ganz Deutschland. Das Institut français Deutschland ist bundesweit mit 13 Standorten vertreten. Weitere 12 Städte beherbergen ein Deutsch-Französisches Kulturzentrum.
"Geht man auf die gleiche Weise, wenn man an die Orte der Kindheit geht? Oder wenn diese Orte durch die Geschichte eine Niederlage erlebt haben? Wo liegt der Unterschied zwischen Ruinen und Trümmern? [...] Und was ist überhaupt ein Lager? Sind Stacheldrähte dafür da, zu verhindern, dass jemand hinaus oder hineingeht? Und kann man gleichzeitig erkennen und verstehen? [...]" (Benoît Turquety)
Diese Retrospektive ist die Gelegenheit, dem Münchner Publikum eine Reihe von Kurz- und Langfilmen vorzustellen, die während der letzten zehn Jahre in Frankreich, Deutschland und einigen anderen Ländern realisiert wurden. Filme, die ihre Form nicht auf Postulaten, Prinzipien oder Regeln, sondern auf Fragen gründen. Und als Carte blanche habe ich drei Meisterwerke der Filmgeschichte, die mir sehr wichtig sind, ausgewählt.
Die Diskussion ist eröffnet. Kommen Sie zahlreich! Claire Angelini
Mehr Informationen: www.claire-angelini.eu
Detailliertes Programm:
BACK TO THE LAND OF CHILDHOOD
Ein Film über die verlorenen Landschaften unserer Kindheit. Eine Reise durch Frankreich, Polen und Algerien auf der Suche nach einer Geschichte, dessen Spuren in Landschaften Europas und Nord-Afrikas versteckt sind.
(Le retour au pays de l'enfance). Frankreich, 2009. Regie: Claire Angelini. Mit Narriman Bougherara, Sieglinde Last-Tripodi, Marie-Hélène Trevet. Digital. 100 Min. Französich und Deutsch mit englischen Untertiteln.
Einführung: Dunja Bialas. In Anwesenheit von Claire Angelini.
10.6. um 20 Uhr
CARTE BLANCHE/FLUCHTWEG NACH MARSEILLE
Ein Stück deutscher Geschichte im Süden Frankreichs. Eine Reise auf den Spuren dieser Geschichte. Ein Kinowerk an Orten, Geschichten, die alle politische Räume sind.
Deutschland, 1977. Regie: Ingemo Engström und Gerhard Teuring. Mit François Mouren-Provensal, Rüdiger Vogler, Katharina Thalbach. Zeitzeugen: Pablo Casals, Ruth Fabian, Alfred Kantorovicz, Peter Gingold, Ernst Erich Noth, Vladimir Pozner. 210 Min.
11.6. um 18.30 Uhr
FLUCHT UND REVOLUTION
KURZFILME
Wie und warum die Gesellschaft ändern wollen? Ist eine Revolution nicht der schwerste Weg?
Marche-Aragon. Frankreich, 2010. 20 Min. Brise la mer ! (Break the see!) Frankreich, 11 Min. Jeune, Révolution ! (Young, Revolution!). 13 Min. 2012. She/See, Frankreich, 2007. 21 Min.
Regie: Claire Angelini. Alle Filme in Originalsprache mit Untertiteln.
La leçon de lecture, Niederlande, 1973. Regie: Johan van der Keuken, 10 Min.
Einführung: Matthias von Tesmar. In Anwesenheit von Claire Angelini.
12.6. um 18.30 Uhr
CARTE BLANCHE/LA MARSEILLAISE
Ein historisches Fresko während der Französischen Revolution. Ein großer Moment von Kino und Politik!
Frankreich, 1937. Regie: Jean Renoir. Mit Lise Delamare, Louis Jouvet, Pierre Renoir u.a.
12.6. um 20 Uhr
UND RAUS BIST DU
Dünkirchen. Ein Mann kehrt in seine Geburtsstadt zurück. In einem Hotelzimmer und in den Schatten und fahlen Lichtern der Bilder aus Filmen, an die er sich erinnert, findet er ein gedämpftes, verzerrtes Echo seines Lebens.
(Et tu es dehors) Frankreich, 2012. Regie: Claire Angelini. 85 Min. Französich mit deutschen Untertiteln.
Einführung: Dunja Bialas. In Anwesenheit von Claire Angelini.
13.6. um 20 Uhr
AUF DEN SPUREN DER GESCHICHTE
KURZFILME
Orte ohne Gesicht und Geschichten ohne Orte und das Kino, das seinen Weg zwischen beiden sucht.
Hier liegt die Grenze des pädagogischen Bemühens. Deutschland, 2004. 20 Min., Ein Loch im Handshuh. Deutschland, 2004. 31 Min. Es geht eine dunkle Wolk' herein. Deutschland, 2005. 21 Min. Regie: Laboratorium Geschichte und Claire Angelini.
Loci soli/Soliloques. Deutschland, 2007. Regie: Claire Angelini. Mit Burchard Dabinnus. 20 Min.
Einführung: Matthias von Tesmar. In Anwesenheit von Claire Angelini.
14.6. um 20 Uhr
DIE UNERWÜNSCHTEN
"Ein unrühmlicher Ort für alle Unerwünschten: Errichtet wurde das Camp de Rivesaltes bei Perpignan 1938 für Flüchtlinge aus dem Spanischen Bürgerkrieg, 1940 wurde es ein NS-Konzentrationslager. Gegen den Strich arbeitet Angelini gegen das Vergessen an und die zu Ruinen zerfallenden Gebäude werden zum Gleichnis für die an diesem Ort zerbrochenen Körper und Leben." (Dunja Bialas)
Durch Wasser und Feuer (Par l'eau et le feu). Frankreich, 2009. Regie: Claire Angelini. Mit Marlon Legitimus. 11 Min.
War is looming (La guerre est proche). Frankreich, 2011. Regie: Claire Angelini. Mit Antonio Cascarossa, Marianne Bensalem, Boris Lehman, 80 Min.
Einführung: Thomas Tode. In Anwesenheit von Claire Angelini.
15.6. um 20 Uhr
HOMMAGE AN JEAN GRÉMILLON
CE GIGANTESQUE RETOURNEMENT DE LA TERRE
Ein Film über die Zerstörung der Normandie durch die anglo-amerikanische Landung und eine topografische Hommage an Jean Grémillons Dokumentarfilm „Le six juin à l'aube“ von 1944-45.
(This gigantic furrowing of the ground). Frankreich, 2015. Regie: Claire Angelini. Mit Bernard Pommier, Carlo Angelini, Julien Thorel. HD Digital. 71 Min.
Einführung: Thomas Tode im Gespräch mit Claire Angelini und Helmut Färber.
... und eine Überaschung!
16.6. um 20 Uhr
10. Juni 2016 - 16. Juni 2016
